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Deutscher Batteriemarkt bricht ein,Importe aus Asien steigen stark an

Der Batteriemarkt in Deutschland sank 2024 um 16 Prozent auf 20,5 Milliarden Euro. Importe aus Asien stiegen auf 52 Prozent.

Bei Lithiumbatterien für Elektro-Autos dominiert China als Lieferant (Archivbild)
Foto: Sebastian Christoph Gollnow/dpa

Mit der gesunkenen Nachfrage nach Elektro-Autos ist der Batteriemarkt in Deutschland eingebrochen. Nach Jahren des starken Wachstums sank das Marktvolumen 2024 um 16 Prozent auf 20,5 Milliarden Euro, teilte der Verband der Elektro- und Digitalindustrie (ZVEI) in Frankfurt mit. Der Rückgang gehe fast komplett auf das Konto der Lithiumbatterien, die in E-Autos eingesetzt werden. «Ursache ist die zuletzt schwache Entwicklung der Elektromobilität in Deutschland, auch aufgrund der Ende 2023 ausgelaufenen E-Auto-Prämie.»

Der ZVEI warnte davor, dass Deutschland bei Batterie-Importen stark auf Asien angewiesen sei. Das Marktvolumen wird als Produktion plus Importe minus Exporte definiert. Asien hat Europa als Herkunftsregion von Batterien abgelöst – 52 Prozent der Importe nach Deutschland stammen von dort. China bleibt der weltweit größte Lieferant von Lithiumbatterien mit einem Importvolumen von 8,9 Milliarden Euro.

«Batterien sind Teil der kritischen Infrastruktur»

Viele Bereiche in Deutschland seien auf sichere und leistungsfähige Batterien angewiesen, darunter die strategische Infrastruktur sowie die Wehrtechnik, betonte der ZVEI. So wachse beim Militär die Nachfrage nach Batterien als autonome Energiequelle im Feld. «Batterien sind Teil der kritischen Infrastruktur», sagte Christian Rosenkranz, Vorsitzender des ZVEI-Fachverbands Batterien. Ohne Batterien bleibe auch der Umstieg von fossilen Brennstoffen eine Illusion.

Damit Deutschland als Batteriestandort nicht zurückfalle, brauche es billigere Energie, schnellere Genehmigungen, weniger Bürokratie und eine verlässliche Förderung, vor allem in der Batterieforschung. Unternehmen bräuchten «endlich ein wettbewerbsfähigeres Umfeld zu asiatischen Anbietern».

Die Batterieherstellung in Deutschland wird als wichtiger Bestandteil des Wandels hin zur E-Mobilität angesehen und ist ein strategisches Ziel der Politik. Die Ampel-Regierung plante, Batteriehersteller mit hohen Subventionen nach Deutschland zu locken – wie etwa den schwedischen Konzern Northvolt. Allerdings meldete dieser in seinem Heimatland Insolvenz an. Die Auswirkungen auf eine sich im Bau befindliche Northvolt-Fabrik in Heide, Schleswig-Holstein, sind laut früheren Angaben unklar.

China dominiert bei Lithiumbatterien

Im Jahr 2024 sank der Export von Batterien aus Deutschland um drei Prozent auf einen Wert von knapp acht Milliarden Euro, so der ZVEI. Die Produktion fiel um fünf Prozent und die Herstellung von Lithiumbatterien um sieben Prozent. Sie kommen vor allem in der E-Mobilität, der Speicherung von Solarstrom und in Smartphones zur Anwendung. Exporten von 5,2 Milliarden Euro standen viel höhere Importe von 18,3 Milliarden Euro gegenüber.

Der ZVEI hofft unter der neuen Bundesregierung auf neue Anreize für den Kauf von Elektroautos. Auch der Markt für Heim- und Großspeicher wächst, sodass der Verband im Jahr 2025 wieder mit einem wachsenden Batteriemarkt rechnet.

dpa