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Gewerkschaft will Schenker-Verkauf im letzten Moment stoppen

Die Deutsche Bahn will den profitablen Logistiker Schenker verkaufen. Der Deal mit dem dänischen Wettbewerber DSV muss noch durch den DB-Aufsichtsrat – und dort regt sich Widerstand.

Der Verkauf von DB Schenker schien eigentlich sicher - doch jetzt will sich die EVG im letzten Moment dagegen stellen. (Archivbild)
Foto: Christian Charisius/dpa

Am Mittwoch soll der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn über den Verkauf der Logistiktochter DB Schenker abstimmen – doch die Zustimmung des Gremiums wackelt. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG will sich gegen den Verkauf stellen, wie die Deutsche Presse-Agentur erfuhr. Auch die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» berichtete über das Vorhaben der EVG. Sollte die EVG weitere Mitglieder des Gremiums von ihrer Position überzeugen können, könnte der Verkauf noch gestoppt werden.

DB Schenker soll für 14,3 Milliarden Euro an den dänischen Wettbewerber DSV verkauft werden. Der angeschlagene DB-Konzern möchte sich von einem profitablen Geschäftsbereich trennen. Die gesamten Verkaufserlöse sollen zur Tilgung des Schuldenbergs in Höhe von rund 33 Milliarden Euro verwendet werden, der sich bis zum ersten Halbjahr angehäuft hat.

GDL müsste sich der EVG-Position anschließen

Es ist unklar, ob die EVG durch ihre späte Offensive den Verkauf von Schenker verhindern kann. Die Hälfte der 20 Mitglieder des Konzernaufsichtsrats stammt von der Arbeitnehmerseite. Neben der EVG ist auch die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer vertreten. Es bleibt abzuwarten, ob sie sich ebenfalls gegen den Schenker-Verkauf aussprechen wird. Auf der Arbeitgeberseite sind im DB-Aufsichtsrat unter anderem zwei Staatssekretärinnen und drei Bundestagsabgeordnete vertreten.

Falls es zu einem Unentschieden bei der Abstimmung kommt, könnte der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Werner Gatzer, mit seinem Doppelstimmrecht die Entscheidung gegen die Arbeitnehmervertreter durchsetzen.

Arbeitnehmervertreter bevorzugen Verkauf an Investor

Die Arbeitnehmervertreter bei Schenker hatten zuvor Interesse an einem Kauf durch den Private-Equity-Investor CVC Capital Partners gezeigt. Ein Verkauf an DSV würde zu einem größeren Stellenabbau führen, befürchten sie.

Im ersten Halbjahr dieses Jahres erzielte Schenker einen operativen Gewinn (Ebit) von 520 Millionen Euro. Besonders Schenker trug dazu bei, dass die Bahn nach der Corona-Krise zumindest zeitweise wieder profitabel wurde. Im Jahr 2023 erzielte der Logistikriese einen Gewinn von 1,8 Milliarden Euro und führte die Bahn zumindest operativ aus den roten Zahlen.

[DB Schenker vor Verkauf: Arbeitnehmerseite kämpft gegen Entscheidung],Die Gewerkschaft EVG will den Verkauf stoppen und setzt auf Unterstützung im Aufsichtsrat. Ein Gleichstand könnte den Vorsitzenden entscheiden lassen.

 

 

 

dpa