Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Gewinn von Bosch bricht ein – das sind die Gründe

Die E-Mobilität stockt, die Wirtschaft lahmt – und Bosch bekommt das zu spüren. Der Konzern bleibt deutlich hinter den eigenen Zielen zurück.

Der Gewinn des Technologiekonzerns Bosch ist deutlich eingebrochen. (Archivbild)
Foto: Bernd Weißbrod/dpa

Die herausfordernde wirtschaftliche Situation hat beim Autozulieferer- und Technologiekonzern Bosch spürbare Auswirkungen. Laut vorläufigen Zahlen sank der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) im vergangenen Jahr um ein Drittel auf 3,2 Milliarden Euro, wie das Unternehmen in Gerlingen bei Stuttgart bekannt gab. Im Jahr 2023 verzeichnete Bosch noch einen operativen Gewinn von 4,8 Milliarden Euro.

Der Umsatz sank vergangenes Jahr um ein Prozent auf 90,5 Milliarden Euro. Nach Angaben von Bosch-Geschäftsführer Stefan Hartung bleibt der Konzern damit hinter seinen Zielen zurück. «Trotz aller Anstrengungen konnten wir uns (…) den wirtschaftlichen Realitäten nicht entziehen», sagte der Manager. Man sei nicht zufrieden. Hartung hatte die Erwartungen bereits im Herbst gedämpft. Ursprünglich wollte Bosch im vergangenen Jahr um fünf bis sieben Prozent wachsen. Auch für den Gewinn waren die Schwaben optimistischer. 

Beeinträchtigt wurde das Geschäft vor allem durch das schwache Wachstum der Weltwirtschaft und «erhebliche Marktverzögerungen» in Zukunftsfeldern. Dazu zählt Bosch die E-Mobilität, aber auch Wärmepumpen, Wasserstoff und andere nachhaltige Technologien. Man wachse in diesen Bereichen zwar, aber nicht wie erhofft. Auf den Gewinn drückten neben fehlenden Umsätzen unter anderem auch die weiterhin hohen Investitionen für diese Zukunftsbereiche. Rote Zahlen geschrieben hat Finanzchef Markus Forschner zufolge aber keiner der Bosch-Sparten – trotz zum Teil deutlicher Umsatzrückgänge.

4.400 Beschäftige weniger in Deutschland

Ende 2024 hatte die Bosch-Gruppe weltweit 417.900 Mitarbeiter – und damit 11.500 weniger als im Vorjahr. In Deutschland sank die Zahl der Beschäftigten um 4.400 auf 129.800 (minus 3,3 Prozent). Seit über einem Jahr waren immer wieder Pläne des Unternehmens bekannt, Stellen in verschiedenen Bereichen streichen zu wollen. Bis Ende 2032 könnten weltweit mehr als 12.000 Arbeitsplätze wegfallen. In Deutschland sind rund 7.000 Stellen betroffen. Weitere Abbauprogramme schließt Bosch nicht aus.

Trotz der anhaltend schwierigen Bedingungen plant der Konzern, Umsatz und Gewinn bis 2025 wieder zu steigern. Eine genaue Prognose wird im Mai erwartet. Zu diesem Zeitpunkt wird Bosch auch die vollständigen und geprüften Jahreszahlen vorlegen.

dpa