Das Unternehmen spricht von einem „Handelskrieg“ und plant, die Produktivität durch Sparmaßnahmen zu steigern.
Kühne+Nagel kündigt Stellenabbau an,Senkung der Gewinnerwartungen und Kostenreduzierung nach Transporteinbruch in die USA.

Der Schweizer Logistikkonzern Kühne+Nagel plant nach einem Gewinneinbruch im 3. Quartal Kosteneinsparungen und den Abbau von bis zu 1.500 Stellen. Diese Informationen wurden vom Unternehmen am Hauptsitz in Schindellegi bekannt gegeben, während gleichzeitig die Gewinnerwartungen für 2025 gesenkt wurden.
Der «Handelskrieg»
Das Unternehmen spricht von einem «Handelskrieg». Es meldet einen scharfen Einbruch im Transportvolumen in die USA, seit US-Präsident Donald Trump Anfang April hohe Zölle auf fast alle Länder verkündete. Dazu kämen Überkapazitäten und Margendruck, also eine Verringerung der Gewinnspanne.
Das Sparprogramm
Das Sparprogramm zielt darauf ab, die Kosten um über 200 Millionen Franken pro Jahr zu reduzieren. Neben dem Stellenabbau plant das Unternehmen, die Produktivität durch Prozessoptimierungen und verstärkten Einsatz von Automatisierung zu steigern. Der geplante Abbau betrifft knapp 2 Prozent der Gesamtbelegschaft von etwa 85.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Kühne + Nagel ist ein weltweit führendes Logistikunternehmen. Das Unternehmen wurde 1870 in Bremen gegründet, verlagerte jedoch vor über 70 Jahren seinen Hauptsitz in die Schweiz. Mehrheitsgesellschafter Klaus-Michael Kühne (88) aus Hamburg zählt zu den reichsten Menschen Europas.
Wie die Zahlen ausfallen
Der Nettoumsatz fiel im 3. Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um sieben Prozent auf sechs Milliarden Franken (6,5 Mrd. Euro), unter anderem auch aufgrund des starken Franken zum US-Dollar. Der operative Gewinn (Ebit) sank im Quartalsvergleich um 37 Prozent auf 285 Millionen Franken und der Reingewinn um 39 Prozent auf 206 Millionen Franken.
«Aufgrund der anhaltenden Unsicherheiten und der Auswirkungen des Handelskriegs im vierten Quartal 2025 erwartet Kühne+Nagel für das Gesamtjahr 2025 ein Ebit (Gewinn vor Zinsen und Steuern) von mehr als 1,3 Milliarden Franken.» Bislang lag die Erwartung im Rahmen von 1,4 bis 1,6 Milliarden Franken.








