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Gläubiger fordern zwei Milliarden Euro von insolventem Benko

Vor allem Signa-Teilgesellschaften haben Forderungen über Hunderte Millionen Euro gegen René Benko angemeldet. Der Ex-Milliardär reagiert schweigsam.

Rene Benko trifft zur Verhandung ein.
Foto: Expa/Johann Groder/APA/dpa

Gläubiger des Signa-Gründers René Benko haben Forderungen in Höhe von etwa zwei Milliarden Euro gegen ihn geltend gemacht. Dies wurde von Gläubigerschutzverbänden nach einer Gerichtsverhandlung im Rahmen von Benkos Insolvenzverfahren berichtet, an der der österreichische Immobilien- und Handelsunternehmer in Innsbruck teilnahm. Der 46-jährige ehemalige Milliardär äußerte sich gegenüber den anwesenden Medien nicht.

Laut dem Gläubigerschutzverband KSV1870 stammt ein beträchtlicher Teil der Forderungen von Gläubigern von Signa-Teilgesellschaften. Sie fordern demnach Hunderte Millionen Euro von Benko. Die Begründung lautet: Obwohl der Investor seit Jahren keine offiziellen Funktionen mehr in den Gesellschaften innehatte, traf er dennoch wesentliche Entscheidungen.

Der Insolvenzverwalter hat bisher nur etwa 47 Millionen der Forderungen anerkannt. Diese stammen vor allem von Benkos Familienstiftung und der Signa Holding, die beide ebenfalls insolvent sind. Laut dem Verband Creditreform hat das Finanzamt Steuerrückstände von 8 Millionen Euro gemeldet. Abgewiesene Gläubiger haben jetzt die Möglichkeit, in einem Zivilprozess um ihr Geld zu kämpfen.

Zweistellige Millionenbeträge als Darlehen

Wie der KSV1870 berichtete, stellte sich bei Gericht in Innsbruck heraus, dass Benko nicht nur als «Berater» von Signa-Gesellschaften zwischen 200.000 und 300.000 Euro jährlich verdiente, sondern in den vergangenen Jahren auch zweistellige Millionenbeträge als Darlehen aus der Signa-Gruppe erhalten hatte.

Während der Niedrigzinsphase hatte die Immobilien- und Handelsgruppe stark expandiert und ein Portfolio aufgebaut, zu dem der Elbtower in Hamburg, das Luxuskaufhaus KaDeWe und die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof gehören. Mit dem Anstieg von Zinsen, Baukosten und Energiepreisen brach das Firmenkonstrukt von Benko zusammen.

dpa