Goldanleger machen Kasse nach kräftigem Kursanstieg

Nach dem kräftigen Anstieg des Goldpreises 2024 machen viele Anleger Kasse. Der bei der Deutschen Börse verwahrte Goldbestand für das börsengehandelte Wertpapier Xetra-Gold ist zum Jahresende deutlich auf 166,5 Tonnen gesunken. Das sind rund 32 Tonnen weniger als Ende 2023, wie der Dax-Konzern mitteilte. «Vor allem in den letzten Monaten hat unter anderem der hohe Goldpreis zu Verkäufen angeregt», sagt Steffen Orben, Geschäftsführer der Deutsche Börse Commodities GmbH, Emittentin von Xetra-Gold.

Xetra-Gold ist ein physisch besichertes Wertpapier. Wenn Anleger die Inhaberschuldverschreibung kaufen, steigt der Goldbestand im Zentraltresor der Deutschen Börse: Für jeden Anteilschein wird ein Gramm Gold hinterlegt. Laut dem Unternehmen ist Xetra-Gold Europas größtes Gold-Wertpapier mit physischer Hinterlegung.

Goldpreis ging 2024 durch die Decke 

Im letzten Jahr erzielten Goldanleger enorme Gewinne. Innerhalb von zwölf Monaten stieg der Goldpreis um etwa 27 Prozent und erreichte Ende Oktober ein Rekordhoch von 2.790 Dollar pro Feinunze (ca. 31,1 Gramm), bevor er leicht zurückging. Die vielen weltweiten Krisen, wie im Nahen Osten, und die Aussicht auf sinkende Leitzinsen der Notenbanken waren der Grund für den Boom. Da Gold weder Zinsen noch Dividenden bringt, verstärken sinkende Renditen beispielsweise für Staatsanleihen die Nachfrage nach dem Edelmetall.

Der Goldbestand bei der Deutschen Börse ging zurück, aber das verwaltete Vermögen von Xetra-Gold stieg aufgrund des Kursanstiegs deutlich an: Es erhöhte sich um 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf etwa 13,5 Milliarden Euro.

Gold beliebte Krisenwährung

Für Anleger sind Gold-Wertpapiere eine beliebte Alternative zu Goldbarren und -münzen. Ein börsengehandeltes Wertpapier auf Gold-Basis bietet auch die Börse Stuttgart an («Euwax Gold»). Viele Vermögensverwalter empfehlen Gold als Beimischung im Depot und als Absicherung gegen Krisen.