Alphabet verdiente im letzten Quartal fast 35 Milliarden US-Dollar und übertraf die Erwartungen der Analysten.
Alphabet steigert Quartalsgewinn trotz Milliardenstrafe in der EU

Alphabet, der Mutterkonzern von Google, hat seinen Quartalsgewinn trotz einer Milliardenstrafe in der EU um etwa ein Drittel gesteigert. Der Internet-Gigant verdiente von Juli bis September rund 34,98 Milliarden US-Dollar (ca. 30,1 Mrd. Euro) im Vergleich zu 26,3 Milliarden Dollar im Vorjahr. Die EU-Kommission beschuldigt Google und Alphabet des Verstoßes gegen den Wettbewerb im Werbegeschäft und verhängte im September eine Strafe von 2,95 Milliarden Euro.
Alphabet steigerte den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 16 Prozent auf fast 102,35 Milliarden Dollar und übertraf damit die Erwartungen der Analysten. Es war das erste Mal, dass das Unternehmen in einem Quartal die Marke von 100 Milliarden Dollar erreichte.
Das Hauptgeschäft von Google, einschließlich der Videoplattform Youtube, bleibt weiterhin die wichtigste Einnahmequelle des Unternehmens: Im Vergleich zum Vorjahr ist es um 12,6 Prozent auf 56,57 Milliarden Dollar gewachsen.
KI-Suche auf dem Vormarsch
Die Entwicklung des Anzeigengeschäfts wird aufmerksam verfolgt. Denn Google integriert derzeit mehr mit KI erstellte Zusammenfassungen in die Suchmaschine, um die Anfragen der Nutzer direkt zu beantworten. Dies könnte dazu führen, dass der Anreiz sinkt, auf Links neben den Suchergebnissen zu klicken. Bisher verdiente Google jedoch traditionell sein Geld auf diese Weise. Die Suchmaschine muss sich jedoch anpassen – da sie nun neue Konkurrenz durch KI-Chatbots wie ChatGPT hat, an die viele Nutzer ihre Fragen richten.
Der CEO Sundar Pichai erklärte, dass es aufgrund der KI-Zusammenfassungen deutlich mehr Suchanfragen gebe. Nutzer hätten festgestellt, dass Google mehr ihrer Fragen beantworten könne. Dieser Effekt sei besonders bei jungen Nutzern zu beobachten, so Pichai. Der sogenannte KI-Modus in der Suchmaschine, bei dem Künstliche Intelligenz die Anfragen beantwortet, werde inzwischen von mehr als 75 Millionen Nutzern täglich genutzt.
Gewaltige Investitionen in KI
Wie auch einige Rivalen investiert Alphabet riesige Summen in den Ausbau von Infrastruktur für künstliche Intelligenz. Für dieses Jahr stellt der Konzern Kapitalinvestitionen von 91 bis 93 Milliarden Dollar in Aussicht – zuvor waren 85 Milliarden Dollar angepeilt worden. Für 2026 kündigte Alphabet noch einen «bedeutenden Anstieg» an, zunächst ohne eine konkrete Größenordnung.
Mehr Ressourcen für Waymo-Robotaxis
Der Umsatz des Alphabet-Bereichs, in dem Zukunftsprojekte wie die Robotaxis von Waymo oder die Wing-Drohnen zusammengefasst sind, sank innerhalb eines Jahres von 388 auf 344 Millionen Dollar. Die Sparte verzeichnete gleichzeitig einen operativen Verlust von gut 1,4 Milliarden Dollar – das entsprach einem Anstieg von 28 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Waymo soll dabei mehr Ressourcen erhalten. Die Alphabet-Firma gilt als führend im Bereich der Robotaxis, während Elon Musk versucht, den noch kleinen Markt mit preiswerteren Fahrzeugen seines Elektroauto-Herstellers Tesla zu erobern.
Im nachbörslichen Handel stieg der Kurs der Alphabet-Aktie um fast sieben Prozent.








