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Gründer von Pleite-Kryptobörse weist Betrugsvorwürfe zurück

Einer der größten Handelsplätze für Kryptowährungen kollabiert binnen weniger Tage. Gegen den Gründer laufen Ermittlungen und Sammelklagen. Der weilt auf den Bahamas – und gibt sich geläutert.

Die angeschlagene Kryptobörse FTX ist offiziell zahlungsunfähig.
Foto: Andre M. Chang/ZUMA Press Wire/dpa

Der Gründer der insolventen Kryptobörse FTX, Sam Bankman-Fried, hat sich nach dem spektakulären Zusammenbruch seines Firmenimperiums gegen Täuschungsvorwürfe verteidigt. «Ich habe nie versucht, Betrug an jemandem zu begehen», sagte der 30-jährige US-Unternehmer gestern bei einer Konferenz in New York.

Zugeschaltet aus den Bahamas, wo seine Handelsplattform für Digitalwährungen wie Bitcoin ihren Hauptsitz hatte, erklärte Bankman-Fried: «Ich sah es als florierendes Geschäft und war schockiert davon, was diesen Monat passiert ist.» Im Nachhinein schäme er sich. «Wir haben komplett versagt», sagte Bankman-Fried mit Blick auf die milliardenschweren Risiken seines Krypto-Konzerns.

Nachfolger äußert scharfe Kritik

FTX – einer der größten Handelsplätze für Kryptowährungen – war vor rund drei Wochen nach enormen Mittelabflüssen binnen weniger Tage kollabiert. Milliarden an Kundengeldern konnten nicht ausgezahlt werden. Bankman-Fried, der in der Kryptobranche oft nur SBF genannt wird, gab am 11. November seinen Rücktritt bekannt und beantragte im US-Bundesstaat Delaware Insolvenz für den Konzern.

Der neue FTX-Chef John Ray, der die Führung im Zuge des Konkursverfahrens übernahm, kritisierte seinen Vorgänger scharf: «Noch nie in meiner Karriere habe ich solch ein komplettes Versagen an Unternehmenskontrolle und so einen Mangel an vertrauenswürdigen Finanzinformationen erlebt.»

Bankman-Fried: «US-Plattform vollkommen solvent»

In den USA laufen Ermittlungen und Sammelklagen gegen Bankman-Fried. Er beteuert, dass FTX genug Geld habe, Kunden dort auszuzahlen. «Die US-Plattform ist vollkommen solvent», sagte er gestern. Auf die Frage, warum er noch auf den Bahamas sei und ob er sich angesichts der prekären rechtlichen Lage noch in die USA traue, erwiderte Bankman-Fried lediglich, dass er bereits im vergangenen Jahr auf der Karibikinsel gelebt habe.

Von seinem eigenen Vermögen sei nach dem FTX-Kollaps nicht mehr viel übrig. Er habe nur noch ein Bankkonto, auf dem rund 100.000 Dollar seien. Vor der Pleite taxierten Forbes und Bloomberg sein Vermögen zeitweise auf über 26 Milliarden Dollar.

dpa