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Habeck besucht mitten in VW-Krise Werk in Emden

Wie geht es weiter bei VW? Europas größter Autobauer ist in einer Krise – und nicht nur er. Ein Werk bekommt hohen Besuch. Für Montag ist ein «Autogipfel» geplant.

Hoher Besuch im Werk: Heute kommt der Bundeswirtschaftsminister
Foto: Alicia Windzio/dpa

Mitten in der Krise von Volkswagen besucht Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck heute das VW-Werk in Emden. Der Besuch findet als Teil einer Unternehmenstour des Grünen-Politikers statt. Für kommenden Montag lädt Habeck angesichts der Krise der Branche zu einem «Autogipfel» ein. Neben dem Branchenverband VDA und der Gewerkschaft IG Metall nehmen nach Angaben des Ministeriums Vertreter der größten Automobilhersteller und -zulieferer teil.

VW kämpft in der Kernmarke VW Pkw mit hohen Kosten. Der Autobauer hat die langjährige Beschäftigungssicherung mit den Gewerkschaften in Deutschland beendet, Werksschließungen und betriebsbedingte Entlassungen sind im Gespräch.

Nach einem Bericht des «Manager Magazins» könnte der angeschlagene Konzern mittelfristig bis zu 30.000 Stellen in Deutschland abbauen. Das Unternehmen bestätigte die Zahl nicht. Der Gesamtbetriebsrat erklärte: «Diese Zahl entbehrt jeglicher Grundlage und ist einfach nur Schwachsinn.»

Krise der Branche 

Die deutschen Automobilhersteller haben mit niedrigen Absatzzahlen und hohen Kosten für die Umstellung auf elektrische Antriebe zu kämpfen. Dies führt zu schrumpfenden Gewinnen. Volkswagen verzeichnete im ersten Halbjahr einen Rückgang des Überschusses um 14 Prozent, bei BMW waren es fast 15 Prozent und bei Mercedes-Benz fast 16 Prozent. Auch die Zulieferer der Automobilindustrie sind von der Krise betroffen. Gleichzeitig drängen neue Wettbewerber wie Tesla und chinesische Hersteller auf den Markt.

E-Auto-Absatz eingebrochen

Der Absatz von Elektroautos ist nach dem abrupten Stopp der staatlichen Förderung Ende des vergangenen Jahres eingebrochen. Die Bundesregierung hatte den Stopp mit Haushaltszwängen begründet. Jetzt plant die Regierung stärkere steuerliche Anreize für E-Autos als Dienstwagen. Das Kabinett hatte die geplanten Maßnahmen auf den Weg gebracht.

VW-Werk Emden hat hohe Bedeutung für Region

Rund 8.000 Mitarbeiter sind bei Volkswagen in Emden beschäftigt. Der VW-Standort ist der bedeutendste industrielle Arbeitgeber in der Region. Das Werk in Ostfriesland ist für den Konzern ein wichtiger Standort für die Produktion von Elektroautos, wo bereits seit 60 Jahren Autos hergestellt werden.

In den letzten Jahren hat VW die Fabrik im laufenden Betrieb zu einem Werk ausschließlich für die E-Auto-Fertigung umgebaut – als erstes Werk in Niedersachsen und zweiter Standort in Deutschland nach Zwickau. Der Konzern hat seit 2020 nach eigenen Angaben mehr als eine Milliarde Euro in Emden für neue Produktionskapazitäten investiert.

Bau von E-Autos 

Im vergangenen Sommer hat VW in Emden mit der Serienproduktion des Elektroautos ID.7 begonnen. Der kleinere SUV ID.4 wird bereits seit Mai 2022 in Emden hergestellt. Das Streichen der Kaufprämie für E-Autos in Deutschland Ende 2023 hatte die Nachfrage einbrechen lassen, was auch dazu führte, dass die Autofabrik in Emden zuletzt nicht voll ausgelastet war.

dpa