Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Höchststand im September: Inflation steigt auf 2,4 Prozent

Viele Lebensmittel kosten mehr als vor einem Jahr, auch für Dienstleistungen müssen Verbraucher tiefer in die Tasche greifen. Was billiger wurde und was teils deutlich teurer.

Je höher die Inflationsrate, umso weniger können sich die Menschen für einen Euro leisten. (Archivbild)
Foto: Sebastian Kahnert/dpa

Im September stieg das Leben in Deutschland so stark wie nie zuvor in diesem Jahr. Die Verbraucherpreise waren um 2,4 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Das Statistische Bundesamt bestätigte frühere vorläufige Berechnungen. Überdurchschnittlich teure Dienstleistungen und steigende Lebensmittelpreise führten zu einem Anstieg der Inflationsrate.

Im August hatte die Rate hierzulande erstmals in diesem Jahr auf 2,2 Prozent angezogen. «Nach der abnehmenden Teuerung seit Jahresbeginn stieg die Inflationsrate nun im zweiten Monat in Folge», sagt Ruth Brand, Präsidentin des Statistischen Bundesamtes.

Volkswirte schätzen ein, dass Verbraucher in Deutschland vorerst mit Inflationsraten über zwei Prozent rechnen müssen. Dies führt zu einer Verringerung der Kaufkraft, da die Menschen für einen Euro weniger kaufen können.

Im Zeitraum von August bis September 2025 stiegen die Verbraucherpreise laut Statistikern um 0,2 Prozent. Selbst die Kerninflation, die die schwankungsanfälligen Preise für Nahrungsmittel und Energie ausschließt, stieg leicht auf 2,8 Prozent an.

Moderate Inflationsrate im Gesamtjahr

Immerhin: Die Teuerungswelle, die Deutschland nach dem russischen Angriff auf die Ukraine erfasste, ist vorbei. So sank die Inflation im letzten Jahr auf 2,2 Prozent – nach 6,9 Prozent im Jahr 2022 und 5,9 Prozent im Jahr 2023. Für das laufende Jahr prognostizieren führende Wirtschaftsforschungsinstitute einen relativ moderaten Wert von 2,1 Prozent.

Deutlicher Preissprung bei Schokolade

u

Ökonomen der Europäischen Zentralbank haben vor Kurzem berechnet, dass die Lebensmittelpreise in Deutschland seit dem Jahr vor Corona, 2019, um 37 Prozent gestiegen sind.

Teuerung bei Dienstleistungen zieht an – Energie nur etwas billiger

Bei Dienstleistungen stieg die Inflation laut dem Statistischen Bundesamt wieder an: Nach 3,1 Prozent im Juli und August lagen die Preise hier im September um 3,4 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Kfz-Versicherungen, Autoreparaturen sowie Tickets für Busse und Bahnen sind deutlich teurer geworden. Im Gegensatz dazu sind internationale Flüge günstiger geworden.

Im September war Energie um 0,7 Prozent günstiger als im Vorjahr. Strom (-1,6 Prozent) und Brennstoffe (-1,8 Prozent) verbilligten sich, während Kraftstoffe (plus 1,1 Prozent) und Erdgas (plus 0,7 Prozent) etwas teurer wurden. Im August lagen die Energiepreise jedoch noch um 2,4 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats und dämpften somit die Inflationsrate.

Regelmäßige Preiserhebungen 

Das Statistische Bundesamt berechnet monatlich die Preisentwicklung im Vergleich zum Vormonat und Vorjahresmonat. Hierfür erfassen die Statistiker die Preise für Obst und Gemüse, Schuhe und Möbel in Geschäften. Auch die Mietkosten und Spritpreise an Tankstellen werden erfasst. Tausende Einzelpreise von Waren und Dienstleistungen werden nach einem festgelegten Schema repräsentativ erfasst, wobei ein Teil auch online erhoben wird.

dpa