Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Verbraucherschutzverband klagt gegen Gasag wegen Preisunterschieden

500 Betroffene schließen sich Musterfeststellungsklage an. Gerichtsentscheidung bleibt vorerst offen.

Während der Energiekrise landeten viele Verbraucher plötzlich zu hohen Tarifen als in der Grundversorgung. (Archivbild)
Foto: Bernd Weißbrod/dpa

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat gegen die erhöhten Preise in der Gas-Grundversorgung geklagt, die zahlreiche Betroffene betreffen. Im Dezember 2021 verlangte der Energiekonzern Gasag für Neukunden deutlich höhere Preise als für Bestandskunden, was der vzbv als Diskriminierung ansieht.

Der Verband hat vor dem Berliner Kammergericht eine Musterfeststellungsklage eingereicht, an der sich bis wenige Tage vor Beginn der Verhandlung rund 500 Betroffene angeschlossen hatten. Es ist unklar, ob das Gericht am ersten Verhandlungstag eine Entscheidung treffen wird.

Zahlreiche Discounter kündigten Lieferverträge

Gasag verteidigte die unterschiedliche Behandlung von Neu- und Bestandskunden mit der Begründung, dass auch die Versorger zu Beginn der Energiekrise deutlich höhere Preise für Gas zahlen mussten. Dadurch kündigten viele Energie-Discounter damals die Verträge ihrer Kunden, die dann automatisch in die Grundversorgung von Unternehmen wie Gasag übergingen.

«Um die Versorgung dieser Neukunden während der Gaspreiskrise ab Ende 2021 sicherzustellen, wurde die kurzfristige Beschaffung von zusätzlichen Gasmengen auf dem damalig hohen Preisniveau erforderlich», teilte das Unternehmen auf Anfrage mit. Für Bestandskunden sei das hingegen nicht notwendig gewesen, da für sie die benötigten Gasmengen bereits zu niedrigeren Preisen gesichert waren.

Mit ihrem Vorgehen habe die Gasag «ein Zweiklassensystem erschaffen, das unseres Erachtens unzulässig ist», teilte hingegen vzbv-Referent Hennig Fischer mit. In der Folge hätten Neukunden und -kundinnen für dieselbe Leistung Hunderte Euro zusätzlich bezahlt.

dpa