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Huawei trotzt Tech-Sanktionen und wächst deutlich im Privatkunden- und Automotive-Bereich

Trotz Herausforderungen steigerte Huawei den Umsatz um fast 10 Prozent und den Nettogewinn um über 140 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der chinesische Telekommunikations-Riese verzeichnete vor allem im Privatkundengeschäft und in der Automotive-Sparte ein starkes Wachstum.

Bei Verbrauchern in Deutschland ist Huawei vor allem für Smartphones bekannt.
Foto: Fabian Sommer/dpa

Trotz Tech-Sanktionen ist der chinesische Telekommunikations-Riese Huawei im vergangenen Jahr deutlich gewachsen. Besonders das Geschäft im Privatkundenbereich, mit der Cloud und in der Automotive-Sparte stieg spürbar. «Wir haben in den vergangenen Jahren viel durchgemacht. Aber mit einer Herausforderung nach der anderen haben wir es geschafft, zu wachsen», sagte der Vorsitzende Ken Hu in Shenzhen laut Mitteilung.

Insgesamt haben die Südchinesen rund 704,2 Milliarden Renminbi (ungefähr 90,5 Milliarden Euro) eingenommen – ein Anstieg um 9,63 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie der Konzern mitteilte. Der Nettogewinn stieg um mehr als 140 Prozent auf 87 Milliarden Renminbi. Die Leistung des Unternehmens entsprach den Erwartungen, sagte Hu.

Smartphones machen iPhone in China Konkurrenz

In Deutschland ist Huawei vor allem für ihre Smartphones bekannt. Das Privatkundengeschäft verzeichnete ein Wachstum von 17,3 Prozent auf 32,3 Milliarden Euro. Im Spätsommer 2023 sorgte das Smartphone Mate 60 aus China für Schlagzeilen, da es einen Chip enthielt, der aufgrund bestehender Technologiesanktionen der USA bisher nicht den Chinesen zugetraut wurde.

Das Gerät stellte Apples iPhone in China deutlich in den Schatten. Laut dem Analyseunternehmen Counterpoint Research sanken die iPhone-Verkäufe in den ersten sechs Wochen dieses Jahres um 24 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, während die von Huawei um 64 Prozent stiegen.

Automotive und Informations- und Kommunikationstechnik

Huawei arbeitet in China auch an E-Autos mit und liefert etwa die Software. Der Automotive-Bereich erzielte 2023 umgerechnet knapp 604 Millionen Euro, was einem Wachstum von 128,1 Prozent entspricht, wobei die Vergleichsbasis niedriger war. Auch das Cloud-Geschäft, zu dem Künstliche Intelligenz zählt, verzeichnete einen Umsatzanstieg von fast 22 Prozent auf umgerechnet sieben Milliarden Euro.

Huawei erzielte im traditionell umsatzstärksten Geschäft mit Informations- und Kommunikationstechnik einen Umsatz von umgerechnet 46,5 Milliarden Euro. Dies beinhaltet auch den Bereich des Mobilfunkstandards 5G. In Deutschland verwendet Huawei seine Produkte hauptsächlich im Antennennetz, nicht jedoch im als kritisch angesehenen Kernnetz, wie das Unternehmen betont.

In der Bundesregierung wird diskutiert, die Kernnetze in Deutschland frei von kritischen Komponenten chinesischer Hersteller wie Huawei und ZTE zu halten, aus Sorge vor Spionage. Huawei behauptet, dass der chinesische Staat über die Antennen keine Spionage betreiben kann, da es keine Möglichkeit gibt, über sie Daten auszuwerten.

dpa