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Gestiegene Preise für Hunde- und Katzenfutter in Deutschland

Hunde- und Katzenfutter waren im vergangenen Jahr über ein Drittel teurer. Preise steigen aufgrund höherer Rohstoff- und Energiekosten, trotz Bemühungen der Hersteller.

Die Haltung eines Hundes geht ins Geld. (Symbolbild)
Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

Laut dem Statistischen Bundesamt stiegen die Preise für Hunde- und Katzenfutter im vergangenen Jahr um mehr als ein Drittel (35,3 Prozent) im Vergleich zum Jahr 2020. In den letzten Monaten blieben die Preise stabil. Hundebesitzer und Katzenliebhaber in Deutschland müssen also tiefer in die Tasche greifen.

Händler und Branchenverbände führen die Entwicklung auf mehrere Gründe zurück, unter anderem auf höhere Rohstoff-, Energie- und Personalkosten. «Preissteigerungen bei Sojaprodukten, Ölen und Verpackungsmaterialien trafen Hersteller wie Händler gleichermaßen», teilte der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe auf Nachfrage mit. Zwar seien diese Kosten nur teilweise an Tierhalter weitergegeben worden, dennoch seien die Preise bei einigen Produkten deutlich gestiegen.

Steigende Nachfrage nach hochwertigem Futter

Kathrin Keunecke, Produktchefin der Heimtierbedarfskette Fressnapf, verweist auf deutlich gestiegene Preise für Fleisch, Getreide und Fischmehl. «Ursachen sind höhere Futtermittelkosten, der Rückgang der Nutztierhaltung und klimabedingte Ernteausfälle.» Man sei bemüht, die Auswirkungen für Kunden gering zu halten. 

Die Tierfachmarkt-Kette ZooRoyal beobachtet eine verstärkte Nachfrage nach qualitativ hochwertigem und nachhaltigem Futter. «Tierhalter legen zunehmend Wert auf Produkte, die nachvollziehbare Herkunft und hohe Qualität bieten.» Dies sei oft mit höheren Produktionskosten verbunden.

Auch Besitzer von anderen Haustieren müssen höhere Kosten für Futter tragen. „Vogelfutter war zuletzt etwa ein Drittel teurer“, wie die Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen.

Viele Verbraucher sparen auch beim Tierfutter

 

Laut dem Industrieverband Heimtierbedarf gab es im letzten Jahr in Deutschland etwa 10,5 Millionen Hunde und knapp 16 Millionen Katzen. Die Zahlen sind in den letzten Jahrzehnten stark angestiegen, während der Corona-Pandemie erneut. Trotzdem blieb der Bestand zuletzt weitgehend stabil, sodass die Nachfrage nach Futter nicht weiter zunahm.

«Hunde- und Katzenbesitzer waren lange Zeit wenig preissensibel», sagt Kai Hudetz vom Kölner Handelsforschungsinstitut IFH sagt. Der Handel habe höhere Kosten bis 2023 über deutlich höhere Verkaufspreise auf die Kunden umlegen können. Dies habe sich inzwischen geändert. «Viele Verbraucher sind aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Lage so verunsichert, dass sie auch beim Tierfutter sparen.» Der Preisdruck für die Branche habe zugenommen, die Preise stiegen deshalb kaum noch.

„Hundebesitzer in Deutschland müssen auch die Hundesteuer berücksichtigen. Im Jahr 2024 nahmen Städte und Gemeinden rund 430 Millionen Euro ein, was einem Anstieg von 2,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Im Vergleich zum Jahr 2014 stieg die Hundesteuer um gut 39 Prozent.“

dpa