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IAB stellt düstere Prognose für Zukunft auf dem Arbeitsmarkt

Die Arbeitslosigkeit wird steigen, die Beschäftigung kaum noch: ein Szenario, das Arbeitsmarktexperten nicht gerne verkünden.

Die Situation auf dem deutschen Arbeitsmarkt wird in näherer Zukunft nicht besser, prognostiziert das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung.
Foto: Daniel Karmann/dpa

Düstere Aussichten am deutschen Arbeitsmarkt: Laut den Forschern des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung wird die Arbeitslosigkeit sowohl in diesem Jahr als auch im nächsten Jahr im Jahresdurchschnitt steigen. Die Beschäftigung wird nur noch geringfügig zunehmen – und das nur aufgrund des öffentlichen Dienstes und Teilzeitarbeit. In der Industrie sinken die Beschäftigungszahlen.

Die Zahl der Erwerbstätigen werde im Jahresverlauf 2024 nur noch leicht um 170.000 Personen und 2025 um 180.000 nach oben gehen, prognostiziert das IAB. Das Bruttoinlandsprodukt wird laut IAB-Prognose im Gesamtjahr 2024 um 0,1 Prozent zurückgehen und im Jahr 2025 nur wenig um 0,4 Prozent wachsen. «Die regelmäßig kräftigen Beschäftigungszuwächse des vergangenen Jahrzehnts werden nicht mehr erreicht», sagte IAB-Forscher Enzo Weber. 

Im Jahr 2024 prognostiziert das IAB einen vergleichsweise schwachen Anstieg von 160.000 auf 34,95 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Auch für 2025 wird nur mit einer geringen Zunahme um 170.000 auf dann 35,12 Millionen Personen gerechnet. Trotzdem handelt es sich um einen neuen Höchststand. Die Anstiege basieren ausschließlich auf Teilzeitbeschäftigung, während die Zahl der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten in beiden Jahren leicht sinkt.

Schleichender Beschäftigungsabbau 

Anders als im öffentlichen Dienst, der Gesundheits- und der Bildungsbranche rechnet das IAB in der Industrie und auf dem Bau mit Rückgängen bei der Beschäftigung. «Beschäftigte werden gehalten, weil sie schwer wiederzubekommen sind. Das sichert zwar die Einkommen und bewahrt die Volkswirtschaft vor einer ausgeprägten Rezession. Gerade die Industrie verliert aber kontinuierlich an Produktion und Beschäftigung», sagte Weber. Dort finde ein schleichender Beschäftigungsabbau statt, zudem erfolgten weniger Neueinstellungen.

Im Jahr 2024 wird die Anzahl der Arbeitslosen um 170.000 Personen steigen, und im Jahr 2025 noch einmal um 60.000. «Die mit Pandemiebeginn und im Jahr 2022 nochmals eingeknickten Jobchancen von Arbeitslosen haben sich nicht wieder nachhaltig erholt. Trotz des hohen Arbeitskräftebedarfs zeigen sich hier Verfestigungstendenzen», erklärte Weber.

[Düstere Zukunft: Arbeitsmarktprognose für Deutschland],Die Forscher des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sehen steigende Arbeitslosenzahlen und nur leichte Beschäftigungszuwächse voraus.

dpa