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Ifo erwartet Inflation über 2 Prozent

Die Münchner Wirtschaftsforscher gehen davon aus, dass die Inflation in den kommenden Monaten nicht relevant sinken wird. Wobei Dienstleister eher Preiserhöhungen planten als die Industrie.

Der Handel gehört zu den Wirtschaftsbereichen, wo besonders häufig Preiserhöhungen geplant sind. (Symbolbild)
Foto: Patrick Pleul/dpa

Das Ifo-Institut in München erwartet aufgrund der Preispläne der deutschen Wirtschaft keine rasche Entspannung bei der Inflation. Laut Ifo Konjunkturchef Timo Wollmershäuser wird sie voraussichtlich auch in den kommenden Monaten bei etwa 2,5 Prozent liegen und damit über dem Ziel der Europäischen Zentralbank. Im Dezember stieg sie laut Statistischem Bundesamt auf 2,6 Prozent und im Jahresdurchschnitt 2024 lag sie bei 2,2 Prozent.

Die Ifo-Einschätzung basiert auf der monatlichen Erhebung des Instituts zu den Preisplänen der Wirtschaft. Im Januar blieben diese mit knapp 19,6 Punkten praktisch unverändert. Dies bedeutet, dass der Anteil der Unternehmen, die beabsichtigen, die Preise zu erhöhen, um 19,6 Prozentpunkte höher liegt als der Anteil der Unternehmen, die die Preise senken möchten. Es wird nicht nach der Höhe der geplanten Änderung gefragt.

Vor allem konsumnahe Dienstleister und der Einzelhandel planen Preiserhöhungen. Der Wert stieg bei den Dienstleistern von 19,9 auf 27,5 Punkte. Besonders Hotels, Reisebüros und Dienstleister in den Bereichen Kunst, Unterhaltung und Erholung haben steigende Preise geplant. In der Gastronomie hingegen ist der Indikator deutlich gesunken.

Preisdruck bei Nahrung und Getränken lässt nach

Im Einzelhandel ist der Wert von 28,5 auf 30,2 Punkte gestiegen. Insbesondere die Händler von Spielwaren, Bekleidung, Blumen und Schreibwaren planen, ihre Preise zu erhöhen. Bei Nahrungsmitteln und Getränken, elektrischen Geräten, in Baumärkten und im Kfz-Handel nimmt der Preisdruck laut Ifo jedoch ab. Der Fahrradhandel plant sogar mit sinkenden Preisen.

Die Preiserwartungen im Verarbeitenden Gewerbe sind deutlich geringer, da sie minimal auf 6,6 Punkte gesunken sind. Laut der Umfrage planen vor allem die energieintensiven Industriebereiche, in den nächsten Monaten vermehrt ihre Preise zu senken. Im Bauhauptgewerbe liegen die Preiserwartungen bei 0,5 Punkten. Dies bedeutet zwar einen Anstieg im Vergleich zum Dezember, jedoch halten sich die Unternehmen, die Preise erhöhen wollen, mit denen, die sie senken wollen, weiterhin in etwa die Waage.

dpa