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Ifo-Geschäftsklima hellt sich erstmals seit Monaten auf

Die Zeichen stehen nicht gut für die deutsche Wirtschaft. Nun zeigt ein wichtiger Indikator nach fast einem halben Jahr wieder nach oben.

Stimmung in der Wirtschaft hellt sich auf.
Foto: Uwe Anspach/dpa

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im Oktober erstmals seit fast einem halben Jahr wieder verbessert. Das Ifo-Geschäftsklima stieg um 1,1 Punkte auf 86,5 Zähler, wie das Ifo-Institut in München mitteilte. Die Stimmungsaufhellung erfolgte nach einer Serie von vier Rückgängen in Folge, wobei das Ifo-Geschäftsklima im September den tiefsten Stand seit Beginn des Jahres erreicht hatte. Analysten waren von einer Erholung ausgegangen. Sie hatten im Schnitt aber nur einen leichten Anstieg des Stimmungsindikators auf 85,6 Punkte erwartet.

«Die deutsche Wirtschaft konnte den Sinkflug vorerst stoppen», kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Die rund 9.000 vom Ifo-Institut befragten Unternehmen zeigten sich zufriedener mit ihrer aktuellen Lage. Auch die Erwartungen hellten sich auf. Allerdings blieben die Erwartungen von Skepsis geprägt, schränkte Fuest ein.

Die Umfrage zeigte zudem ein nach wie vor «zentrales Problem» beim Auftragseingang der Industrieunternehmen. Die Kapazitätsauslastung sei zudem gesunken und liege deutlich unter dem langfristigen Mittelwert, heißt es weiter in der Mitteilung. Einen Stimmungsdämpfer stellte das Forschungsinstitut zudem im Bauhauptgewerbe fest. Grund dafür seien pessimistischere Erwartungen der Bauunternehmen gewesen.

Bessere Stimmung bei den Dienstleistungen

Das Ifo-Institut stellte fest, dass die Stimmung im Dienstleistungssektor besser ist, da die Unternehmen mit der aktuellen Lage zufriedener sind. Vor allem in den Bereichen Logistik sowie Tourismus- und IT-Branche hat sich die Stimmung verbessert.

Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank, sieht in der Umfrage Hinweise für eine Bodenbildung bei der Konjunktur. Mehr aber auch nicht. Es gebe weiterhin «kaum Bewegung im trüben Sumpf der deutschen Konjunktur».

Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer äußerte, dass die Erholung des Ifo-Geschäftsklimas gegen eine tiefe Rezession spreche. «Das wahrscheinlichere Szenario bleibt eine Stagnation im Winterhalbjahr, gefolgt von einer blutleeren Erholung ab dem Frühjahr», so Krämer.

dpa