Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Ifo: Mehr Unternehmen wollen Preise steigern

Die Aussichten für die weitere Entwicklung der Inflation haben sich etwas verschlechtert. Darauf deutet eine Umfrage des Münchner Ifo-Instituts hin.

Bei Lebensmitteln planen deutlich weniger Unternehmen Preiserhöhungen.
Foto: Patrick Pleul/dpa

Die aktuellen Preispläne der deutschen Unternehmen deuten auf eine Pause beim Rückgang der Inflation hin. Der vom Münchner Ifo-Institut monatlich erhobene Index der Preiserwartungen stieg im April leicht um 0,8 auf 15,1 Punkte, wie die Wirtschaftsforscher mitteilten. «In den kommenden Monaten dürfte die Inflation erst einmal nicht weiter zurückgehen und bei knapp über zwei Prozent verharren», erwartet Ifo-Experte Sascha Möhrle.

Damit ist man beim Ifo etwas skeptischer als noch vor einem Monat, als die Preiserwartungen auf den niedrigsten Stand seit 2021 gefallen waren. Damals sagte Konjunkturchef Timo Wollmershäuser: «Die Inflation ist weiter auf dem Rückzug und dürfte im Sommer unter die Zwei-Prozent-Marke sinken.»

Wo steigen die Preise?

In den nahen Konsumbereichen stiegen die Preiserwartungen um 1,2 Punkte auf 25,8. Vor allem in der Gastronomie, im Einzelhandel mit Spielwaren und bei Drogerieartikeln wird es voraussichtlich teurer. Bei Lebensmitteln planen jedoch deutlich weniger Unternehmen Preiserhöhungen. Ähnlich ist die Situation bei Hotelbesitzern und Reiseveranstaltern.

Im Bauhauptgewerbe sind hauptsächlich sinkende Preise zu verzeichnen, wobei der Index aktuell bei minus 7,7 Punkten liegt, nach minus 10,7 im März. In der Industrie fiel er leicht von 6,3 auf 6,0.

Der Preiserwartungsindex wird berechnet, indem vom Prozentsatz der Unternehmen, die ihre Preise erhöhen wollen, der Prozentsatz der Unternehmen abgezogen wird, die ihre Preise senken wollen. Werte über 0 zeigen an, dass mehr Unternehmen Preiserhöhungen planen. Theoretisch sind Werte von minus 100 bis plus 100 möglich. Es wird nicht erfasst, wie stark die Preise steigen oder fallen sollen.

Das Statistische Bundesamt wollte am Montagnachmittag anhand vorläufiger Zahlen bekanntgeben, wie sich die Verbraucherpreise im April in Deutschland entwickelt haben, nachdem die Inflation sich zuletzt deutlich abgeschwächt hatte.

dpa