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Ifo: Stimmung in ostdeutschen Unternehmen steigt wieder

Ostdeutsche Unternehmen zeigen sich wieder optimistischer. Das Ifo-Institut verzeichnet einen überraschend starken Anstieg des Geschäftsklimas – und macht dafür einen zentralen Faktor verantwortlich.

Im ostdeutschen verarbeitenden Gewerbe hat sich das Geschäftsklima kräftig verbessert. (Archivbild)
Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Die Stimmung in der ostdeutschen Wirtschaft hat sich im Mai deutlich verbessert. Der Geschäftsklimaindex des Ifo-Instituts für den Osten stieg um 2,6 Punkte auf 89,2 Zähler, wie die Dresdner Niederlassung des Instituts mitteilte. «Der deutliche Anstieg der Geschäftserwartungen ostdeutscher Unternehmen ist in seinem Ausmaß überraschend», sagte der stellvertretende Leiter der Ifo-Niederlassung Dresden, Joachim Ragnitz. Zwar hätten sich die Erwartungen auch deutschlandweit verbessert, «aber lange nicht so stark wie in den ostdeutschen Ländern».

Die befragten Unternehmen im Osten bewerteten sowohl ihre aktuelle Lage als auch die Erwartungen für die kommenden Monate positiver als im April. Dies gilt insbesondere für das verarbeitende Gewerbe. Auch im Dienstleistungssektor verbesserte sich das Klima deutlich – die Unternehmen sind für die kommenden Monate erheblich optimistischer als zuvor, während sich die aktuelle Geschäftslage leicht verbesserte.

Einzelhandel optimistisch, Großhandel vorsichtig

Im Handel in Ostdeutschland gab es eine gemischte Entwicklung: Der Einzelhandel bewertete die laufenden Geschäfte positiver, während die Lageeinschätzung im Großhandel deutlich negativer ausfiel. Dennoch war der Handel insgesamt deutlich optimistischer in Bezug auf die Zukunft als zuvor.

Im Bauwesen hat sich auch das Geschäftsklima verbessert. Obwohl die aktuelle Lage etwas schlechter beurteilt wurde, stiegen die Erwartungen für die kommenden Monate deutlich an.

Zollkonflikt belastet Stimmung weniger

Ein Grund dafür sei eine Korrektur der stark negativen Einschätzungen im April: «Im Vormonat waren die Unternehmen in Ostdeutschland noch deutlich pessimistischer als jene in Deutschland insgesamt, wohl vor dem Hintergrund der damals verkündeten Zollerhöhungen durch die US-Regierung.» Ragnitz zufolge sehen die Unternehmen deutlich bessere Geschäftsperspektiven, weil sich die Lage inzwischen etwas entspannt und die neue Bundesregierung zudem spürbare Wachstumsimpulse in Aussicht gestellt habe.

Hoffnung auf nachhaltige Erholung wächst

«Insoweit besteht Hoffnung, dass das Tief der konjunkturellen Entwicklung zumindest in Ostdeutschland durchschritten ist», betonte Ragnitz.

Das Ifo-Geschäftsklima Ostdeutschland stützt sich auf etwa 1.700 monatliche Meldungen von Unternehmen aus Industrie, Dienstleistung, Handel und Bau. Die Unternehmen werden sowohl zur aktuellen Lage als auch zu ihren Erwartungen für die kommenden sechs Monate befragt.

dpa