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Illegale Absprachen: Sennheiser muss Millionenstrafe zahlen

Viele große Musikerinnen und Musiker nutzen die in Deutschland entwickelten Kopfhörer von Sennheiser. Bei den Ladenpreisen habe der Hersteller aber rechtswidrig hochgehalten, urteilt das Kartellamt.

Laut dem Bundeskartellamt hat Sennheiser jahrelang Preiserhöhungen bei Händlern erwirkt. (Archivbild)
Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/ZB

Das Unternehmen Sennheiser, das vor allem für seine Kopfhörer bekannt ist, muss eine Strafe von sechs Millionen Euro zahlen, da es illegal Preisabsprachen getroffen hat. Das Bundeskartellamt teilte mit, dass der Hersteller von Audioprodukten jahrelang bei Händlern interveniert habe, um höhere Preise im Laden zu erzielen.

Seit mindestens 2015 hat das Unternehmen mit Sitz in Wedemark bei Hannover regelmäßig die Verkaufspreise seiner eigenen Produkte überwacht. Händler, die diese deutlich unter der von Sennheiser vorgesehenen unverbindlichen Preisempfehlung (UVP) verkauften, wurden aufgefordert, die Preise anzupassen.

Das Kartellamt begründete seine Entscheidung damit, dass das Vorgehen vorsätzlich war: Die Mitarbeitenden wurden zwar zum Kartellrecht geschult, nutzten die Erkenntnisse jedoch zur Verschleierung.

Sennheiser verkaufte Sparte in die Schweiz

Drei verantwortliche Mitarbeiter und die deutsche Tochtergesellschaft des Hörgeräteherstellers Sonova sind ebenfalls von der Strafe betroffen. Im März 2022 hatte das Schweizer Unternehmen das Privatkundengeschäft von Sennheiser übernommen und unter der gleichen Marke weitergeführt.

Laut der Behörde wurden die Absprachen auch nach der Übernahme in geringerem Maße fortgesetzt, bis das Kartellamt im September 2022 eine Durchsuchung veranlasst habe.

dpa