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Delivery Hero und Glovo: Millionenstrafe wegen illegalem Kartell

Die EU-Kommission verhängt Strafen von über 223 Millionen Euro gegen Delivery Hero und 106 Millionen Euro gegen Glovo wegen wettbewerbswidriger Absprachen.

Delivery Hero muss wegen illegaler Absprachen eine Millionenstrafe zahlen. (Archivbild)
Foto: Paul Zinken/dpa

Da der Essenslieferdienst Delivery Hero ein illegales Kartell mit dem Unternehmen Glovo gebildet hat, muss die Firma mit Sitz in Berlin eine Strafe von gut 223 Millionen Euro zahlen. Die EU-Kommission in Brüssel teilte mit, dass es konkret um wettbewerbswidrige Absprachen, wie Preise und Strategien, geht. Auch Glovo mit Hauptsitz in Spanien, das sein Geld ebenfalls in der Lieferdienst-Branche verdient, muss eine Strafe von knapp 106 Millionen Euro zahlen.

Gemäß den Angaben haben Delivery Hero und Glovo neben Absprachen zu sensiblen Informationen wie Preisen auch vereinbart, keine Mitarbeiter voneinander abzuwerben und die Märkte örtlich untereinander aufzuteilen. Die EU-Kommission zufolge fanden die Absprachen unter anderem per E-Mail und Whatsapp statt.

Die Kommission äußerte sich nicht zu den konkreten Auswirkungen auf Verbraucher oder Wettbewerber in Deutschland. Ein Beamter der Behörde betonte jedoch, dass es eine Tatsache sei, dass Delivery Hero zwischenzeitlich im deutschen Markt aktiv war, während Glovo es nicht war.

Absprachen liegen schon länger zurück

Das Verfahren läuft schon seit einiger Zeit. Schon im November 2023 führte die Kommission unangekündigte Inspektionen bei Delivery Hero in Berlin und bei Glovo in Barcelona durch.

Ab Juli 2018 hielt Delivery Hero eine Minderheitsbeteiligung an Glovo und übernahm im Juli 2022 die alleinige Kontrolle über das Unternehmen. Laut der EU-Kommission fanden die Absprachen vor der Übernahme statt, und die beiden Unternehmen bestreiten demnach ihre Beteiligung an dem Kartell nicht.

Delivery Hero rechnete mit noch höherer Strafe

Im letzten Jahr hatte Delivery Hero angekündigt, dass aufgrund des Kartells eine Strafe von möglicherweise über 400 Millionen Euro droht. Bisher hatte das Berliner Unternehmen nur 186 Millionen Euro für den Konflikt zurückgestellt.

Delivery Hero und Glovo gehören zu den größten Lebensmittel-Lieferdiensten in Europa. Darüber hinaus ist es auch möglich, andere Produkte dort zu bestellen.

dpa