Im vergangenen Immobilienboom war der Wohnungsmarkt in den beiden Metropolen heiß gelaufen. Nun hat er sich abgekühlt. Die Atempause für Mieter und Käufer dürfte aber nicht lange anhalten.
Immobilienpreise in Frankfurt und München deutlich gesunken

Die Immobilienmärkte in Frankfurt und München haben sich nach Einschätzung der Schweizer Großbank UBS deutlich abgekühlt. Seit ihren Höchstständen im vergangenen Immobilienboom seien die Kaufpreise dort inflationsbereinigt um rund 20 Prozent gefallen. Daher gebe es in beiden Städten kein akutes Risiko mehr für eine Immobilienblase, schreibt die UBS in ihrem «Global Real Estate Bubble Index».
Die UBS analysiert seit Jahren die Wohnimmobilienpreise in Metropolen weltweit und untersucht, wo Immobilienblasen drohen. Unter den 21 betrachteten Städten sieht die Bank das größte Risiko aktuell in Miami, Tokio und Zürich. Frankfurt (Platz 11) und München (13) befinden sich im mittleren Bereich. Am Ende stehen Paris, Mailand und São Paulo.
Laut UBS zählten Frankfurt und München auch 2022 zu den Metropolen mit dem größten Risiko für eine Immobilienblase weltweit. Seitdem sind die Kaufpreise aufgrund gestiegener Kreditzinsen deutlich gesunken, während die Verbraucherpreise stark stiegen und auch die Einkommen zunahmen.
Wieder steigende Preise und Mieten erwartet
«Die Wohnimmobilienmärkte in München und Frankfurt haben sich nach der Korrektur stabilisiert», sagt Maximilian Kunkel, Chefanlagestratege für UBS in Deutschland. Die Lage und Erschwinglichkeit bleibe aber angespannt. «Mit Blick auf sinkende Zinsen, einen soliden Arbeitsmarkt und anhaltende Angebotsknappheit erwarten wir, dass Investoren in beiden Städten mittelfristig von einer Erholung der Preise und steigenden Mieten profitieren.»
Wirtschaftskrise steht neuem Boom entgegen
In Frankfurt stütze der wachsende Finanzsektor die Nachfrage nach Wohnraum. Die Mieten dürften absehbar weiter steigen, so die UBS. «Das knappe Angebot stützt sowohl die Preise als auch die Mieten.»
Die Immobilienpreise in München haben sich bereits stabilisiert. Obwohl die Nachfrage dort wieder steigt, ist ein schneller Preisanstieg aufgrund der wirtschaftlichen Lage unwahrscheinlich.
Die UBS vergleicht in der Studie Kaufpreise und Mieten mit der Entwicklung der Einkommen und der Wirtschaftsleistung, um eventuelle Abweichungen zu identifizieren. Auch die Verschuldung der Haushalte und die Bauentwicklung werden analysiert. Überbewertungen in diesem Bereich waren bereits häufig ein Warnsignal für Immobilienblasen, wie beispielsweise in den USA und Spanien.