Zwei Jahre lang hatte Deutschlands größter Vermieter seine Neubaupläne zurückgestellt. 2025 will Vonovia-Chef Buch wieder Gas geben und mehr investieren – nicht nur in neue Projekte.
Immobilienriese Vonovia will 3.000 neue Wohnungen bauen
Deutschlands größter Wohnungsvermieter Vonovia schaltet nach zwei Jahren Sparkurs wieder auf Wachstum. 2025 will Vonovia sein zwei Jahre lang auf Eis gelegtes Neubauprogramm wiederaufnehmen, wie das börsennotierte Unternehmen bei der Vorlage der Neunmonatszahlen ankündigte. «Bis Ende 2025 werden wir mit Bauprojekten für 3.000 neue Wohnungen starten, beispielsweise in Berlin, Wien und Salzburg», hieß es.
Vonovia plant, die Baukosten zu senken, indem auf Tiefgaragen verzichtet wird und ein größerer Anteil an seriell gefertigten Häusern verwendet wird. Insgesamt sieht das Unternehmen in Deutschland und Österreich ein Potenzial für 70.000 neue Wohnungen.
In diesem Jahr bislang 2.400 neue Wohnungen fertiggestellt
Vonovia hatte 2023 und 2024 keine neuen Bauprojekte gestartet, was auf die hohe Inflation und die gestiegenen Zinsen zurückzuführen war. Die laufenden Projekte wurden jedoch fortgesetzt. Im ersten neun Monaten des Jahres 2024 wurden 2.400 Wohnungen fertiggestellt.
Vonovia hat angekündigt, die Investitionen zu erhöhen. Für energetische Sanierung, barrierearmen Umbau sowie Neubauprojekte plant Vonovia im Jahr 2025 rund 1,2 Milliarden Euro ein – nach rund 900 Millionen Euro im laufenden Jahr. Bis 2028 sollen die jährlichen Investitionen auf bis zu zwei Milliarden Euro steigen.
Vonovia-Chef Buch: «Nahezu alle Wohnungen vermietet»
Unternehmenschef Rolf Buch äußerte sich zufrieden mit dem bisherigen Verlauf des Geschäftsjahres. «Unser Kerngeschäft läuft hervorragend, nahezu alle unsere Wohnungen sind vermietet», sagte er. Die wichtigsten Unternehmenszahlen entwickelten sich wie erwartet und das Unternehmen werde alle seine Ziele für das laufende Jahr am oberen Ende der Erwartungen erreichen. Für 2025 und die folgenden Jahre blicke der Vorstand zuversichtlich nach vorn. Der bereinigte Vorsteuergewinn belief sich von Januar bis September auf 1,36 Milliarden Euro, vier Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
Das Unternehmen profitiert nach wie vor von einer starken Nachfrage nach erschwinglichem Wohnraum in den Ballungszentren. Die Miete stieg in den ersten neun Monaten durchschnittlich auf 7,94 Euro pro Quadratmeter – das entsprach einem Anstieg um 3,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die durchschnittliche Monatsmiete bei Vonovia in Deutschland betrug Ende September 7,81 Euro pro Quadratmeter. Insgesamt verwaltet Vonovia in Deutschland, Schweden und Österreich knapp 542.000 eigene Wohnungen, davon 481.000 in Deutschland.