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In Bremen kann sich jeder Dritte keine Woche Urlaub leisten

In anderen Bundesländern ist es dagegen nur jeder Siebte. In einer besonders betroffenen Bevölkerungsgruppe ist es teils mehr als die Hälfte.

Eine Woche am Strand - oder auch nur bei Freunden - ist für viele Menschen zu teuer. (Archivbild)
Foto: Georg Wendt/dpa

Ob Menschen sich eine Woche Urlaub leisten können, hängt auch vom Bundesland ab. Im vergangenen Jahr lebten in Bremen 34,2 Prozent in einem Haushalt, der dies nach eigenen Angaben nicht kann, wie eine Auswertung des Statistischen Bundesamtes zeigt. In Bayern, am anderen Ende der Skala, beträgt der Anteil mit 14,2 Prozent nicht einmal die Hälfte. Der bundesweite Durchschnitt liegt bei 21 Prozent.

Das Saarland, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern haben alle einen Anteil von über 20 Prozent an Betroffenen, was deutlich über dem Bundesdurchschnitt liegt.

In Berlin, wie auch in Bayern, gibt es vergleichsweise wenige Menschen, die angeben, dass sie sich eine Woche Urlaub in ihrem Haushalt nicht leisten können. Der Anteil in der Bundeshauptstadt beträgt 14,8 Prozent. Danach kommen Sachsen mit 16,4 und Hamburg mit 18,5 Prozent.

Alleinerziehende und ihre Kinder besonders hart betroffen

Besonders häufig sind Personen betroffen, die in Haushalten mit einem alleinerziehenden Erwachsenen leben. Aussagekräftige bundeslandspezifische Zahlen für diese Gruppe sind jedoch nur für die sechs bevölkerungsreichsten Länder verfügbar, da die Stichproben in kleineren Ländern zu gering sind. Der höchste Wert, der vom Statistischen Bundesamt gemeldet wird, stammt aus Rheinland-Pfalz und beträgt 55,7 Prozent. In Bayern sind es nur 30.

Auch Alleinlebende sind überdurchschnittlich häufig betroffen. Hier liegen aus zwölf Bundesländern aussagekräftige Zahlen vor, da die Gruppe insgesamt größer ist. Der höchste aussagekräftige Wert stammt aus Niedersachsen mit 36,4, der niedrigste aus Bayern mit 20.

Haushalte mit mehreren Erwachsenen waren hingegen in der Regel weniger häufig betroffen. Die Anwesenheit von Kindern hatte in der Regel keinen signifikanten Einfluss darauf.

Eine Frage der sozialen Teilhabe

Die Frage nach dem einwöchigen Urlaub wird europaweit gestellt, in Deutschland im Rahmen des Mikrozensus. Hintergrund ist, dass diese Einschätzung als Kriterium zur Messung der materiellen und sozialen Entbehrung (Deprivation) dient. Auch Urlaub bei Freunden oder Verwandten oder in einer eigenen Ferienunterkunft zählt nach den Kriterien der Umfrage dabei als Urlaub. Im europäischen Vergleich steht Deutschland insgesamt dabei relativ gut da. In Rumänien können sich 59 Prozent nach eigenen Angaben keine Reise leisten, in Griechenland 46 Prozent und in Bulgarien 41 Prozent.

dpa