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Inflation hält sich hartnäckig über Zwei-Prozent-Marke

Überdurchschnittlich steigende Preise für Dienstleistungen, kaum noch Entlastung bei den Kosten für Energie: Die Teuerung verharrt im November bei 2,3 Prozent. Verbraucher brauchen einen langen Atem.

Beim täglichen Einkauf macht sich die Inflation im Geldbeutel bemerkbar. (Symbolbild)
Foto: Sebastian Kahnert/dpa

Die Inflation in Deutschland bleibt unverändert über der Zwei-Prozent-Marke, aufgrund von überdurchschnittlichen Preissteigerungen bei Dienstleistungen und teilweise teuren Lebensmitteln. Im November stiegen die Verbraucherpreise um 2,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie bereits im Oktober. Das Statistische Bundesamt bestätigte diese vorläufigen Zahlen.

Die Inflation lag den vierten Monat in Folge über der wichtigen Marke von zwei Prozent – und wird dort nach Einschätzung von Volkswirten vorerst auch verharren. Höhere Inflationsraten schmälern die Kaufkraft: Verbraucher können sich für einen Euro weniger leisten. Die Europäische Zentralbank strebt für den Euroraum ein stabiles Preisniveau bei mittelfristig 2,0 Prozent Inflation an.

Dienstleistungen verteuern sich seit Monaten überdurchschnittlich

Die Hauptursache für die Inflation in Deutschlands größter Volkswirtschaft sind seit einigen Monaten stark steigende Preise für Dienstleistungen. Dies ist auf Personalmangel und Lohnerhöhungen zurückzuführen. Im November lagen die Preise für Dienstleistungen hierzulande wie im Oktober um 3,5 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Besonders deutlich gestiegen sind die Preise für Pauschalreisen im Inland (plus 12 Prozent) und Bahntickets (plus 11,9 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr.

Preissprung bei Nahrungsmitteln nicht mehr ganz so groß

Der Preisauftrieb bei Lebensmitteln hat sich immerhin auf 1,2 Prozent verlangsamt. Dennoch sind viele Nahrungsmittel jetzt teurer als vor der Corona-Pandemie. Im November stellten die Wiesbadener Statistiker einen Preissprung von 27,5 Prozent bei Obstkonserven fest, Kaffee wurde um 21,1 Prozent teurer, Schokolade um 19,4 Prozent und Rind- und Kalbfleisch um 13,8 Prozent. Es gab jedoch auch etwas Entlastung: Die Butterpreise sanken um 22 Prozent.

Tanken und Heizen nur noch etwas günstiger

Es gibt kaum noch Entlastung für Verbraucher bei den Energiepreisen, da Kraftstoffe, Strom und Gas im November laut Berechnungen des Bundesamtes nur um 0,1 Prozent günstiger waren als im Vorjahr.

Die Kerninflation, die von Ökonomen besonders beachtet wird und die schwankungsanfälligen Preise für Nahrungsmittel und Energie nicht einschließt, fiel im November zwar von 2,8 Prozent auf 2,7 Prozent. Sie bleibt jedoch auf einem erhöhten Niveau. Dies deutet darauf hin, dass die Preise in anderen wichtigen Güterbereichen weiterhin überdurchschnittlich hoch sind. Insgesamt sanken die Verbraucherpreise in Deutschland von Oktober auf November dieses Jahres um 0,2 Prozent.

dpa