Die hohe Teuerung in Deutschland hat die Umsätze im Handwerk 2022 kräftig anziehen lassen. Zwischen den einzelnen Gewerken gab es allerdings deutliche Unterschiede.
Inflation sorgt für kräftiges Umsatzplus im Handwerk
Die hohe Inflation führte zu einem deutlichen Anstieg der Umsätze im deutschen Handwerk im Jahr 2022. Laut dem Statistischen Bundesamt stiegen die Erlöse der rund 570.000 Betriebe im Vergleich zum Vorjahr um 9,3 Prozent auf 720 Milliarden Euro. Die Hauptursache dafür war die Teuerung, da sich im gleichen Zeitraum der Verbraucherpreisindex für Deutschland um 6,9 Prozent erhöhte.
Im Jahr 2022 waren insgesamt rund 5,4 Millionen Menschen im Handwerk beschäftigt, was einem Rückgang von 0,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Davon waren 4,1 Millionen Personen in sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen, während die restlichen 630.000 Menschen eine geringfügige Beschäftigung im Handwerk hatten. Somit arbeiteten insgesamt 13 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland im Handwerk.
Handwerk vor allem Baugewerbe stark vertreten
Vor allem im Baugewerbe ist das Handwerk stark vertreten – hier gehörten 2022 gut zwei Drittel (67 Prozent) der Unternehmen dem Handwerk an. In der deutschen Wirtschaft insgesamt waren Handwerksunternehmen mit 16,6 Prozent vertreten. Ihr Anteil am Gesamtumsatz der deutschen Wirtschaft betrug 7,4 Prozent – das waren 1,1 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr.
In den verschiedenen Handwerkszweigen haben sich die Beschäftigtenzahlen unterschiedlich entwickelt. Das Kraftfahrzeuggewerbe verzeichnete im Vergleich zum Vorjahr ein leichtes Plus von 0,6 Prozent, die Handwerke für den gewerblichen Bedarf von 0,4 Prozent und das Gesundheitsgewerbe von 0,2 Prozent. In den anderen Bereichen gab es jeweils einen leichten Rückgang der Beschäftigten. Im Lebensmittelgewerbe war dieser mit einem Minus von 1,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr am stärksten ausgeprägt.
Die Unterschiede in der Umsatzentwicklung waren deutlich: Das Handwerk für den privaten Bedarf verzeichnete starke Zuwächse von 15,6 Prozent, ebenso wie das Handwerk für den gewerblichen Bedarf mit einem Plus von 11 Prozent und das Bauhauptgewerbe mit einem Plus von 10,5 Prozent. Im Gesundheitsgewerbe hingegen legten die Umsätze im Vergleich zum Vorjahr nur vergleichsweise gering um 2,9 Prozent zu.