Die Insolvenzanträge erhöhten sich um 14,1% im Januar im Vergleich zum Vorjahr, mit 1.787 Firmeninsolvenzen allein im November.
Anstieg der Firmenpleiten in Deutschland während Wirtschaftskrise
Die Anzahl der Firmenpleiten in Deutschland steigt in der Wirtschaftskrise erneut deutlich an. Im Januar wurden laut Statistischem Bundesamt 14,1 Prozent mehr Insolvenzverfahren angemeldet als im Vorjahreszeitraum.
Laut der Behörde werden die Verfahren erst in die Statistik aufgenommen, nachdem das Insolvenzgericht die erste Entscheidung getroffen hat. Der tatsächliche Zeitpunkt des Insolvenzantrags liegt oft etwa drei Monate zuvor.
Anstieg um knapp ein Fünftel im November
Im November, als die endgültigen Daten vorlagen, stiegen die Zahlen drastisch an: Die Amtsgerichte meldeten 1.787 beantragte Firmeninsolvenzen – das sind gut 18 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Forderungen der Gläubiger beliefen sich auf rund 2,8 Milliarden Euro, im Vergleich zu etwa 1,5 Milliarden Euro im Vorjahresmonat.
Im November gab es unter 10.000 Unternehmen 5,2 Insolvenzen, hauptsächlich in den Branchen Verkehr und Lagerei, Bau sowie Gastgewerbe. Im Gegensatz dazu stieg die Anzahl der Verbraucherinsolvenzen nur leicht um 2,8 Prozent auf 5.971.
Insolvenzwelle dürfte 2025 anschwellen
Laut der Wirtschaftsauskunftei Creditreform gab es im Jahr 2024 in Deutschland etwa 22.400 Unternehmensinsolvenzen, der höchste Wert seit 2015. Die Zahlen könnten in diesem Jahr den Höchststand des Krisenjahres 2009 in der globalen Finanzkrise mit über 32.000 Fällen erreichen.
Die Herausforderungen für Unternehmen sind vielfältig: hohe Energiekosten, umfangreiche Bürokratie, politische Instabilität, sowie eine Zurückhaltung der Verbraucher beim Konsum. Darüber hinaus sind die Ausnahmeregelungen abgelaufen, die der Staat eingeführt hatte, um eine Insolvenzwelle während der Corona-Pandemie zu verhindern.