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Insolvenzverwalter: Potenzielle Investoren für Meyer Burger

Kurzarbeit, Stillstand, Insolvenzantrag: Wie gut sind die Rettungschancen für den Solarmodulhersteller Meyer Burger? Der Insolvenzverwalter spricht von einer guten Resonanz bei der Investorensuche.

Laut Insolvenzverwalter Flöther gibt es für den Solarmodulhersteller eine Reihe von Interessenten. (Archivbild)
Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

Zur Rettung des Solarmodulherstellers Meyer Burger nach dem Insolvenzantrag für Werke in Sachsen-Anhalt und Sachsen verhandelt das Unternehmen derzeit mit potenziellen Investoren. Der vorläufige Insolvenzverwalter Lucas Flöther sagte der Deutschen Presse-Agentur: «Die Resonanz auf den Investorenprozess ist gut, es gibt eine Reihe von Interessenten, mit denen wir aktuell verhandeln.» 

Ende Mai wurde in Thun bekannt gegeben, dass die deutschen Tochtergesellschaften des Schweizer Unternehmens mit insgesamt rund 600 Mitarbeitern Insolvenz angemeldet haben. Vorher wurde bereits Kurzarbeit eingeführt. Ebenso hatte kürzlich die Solarglashersteller Glasmanufaktur Brandenburg in der Lausitz einen Insolvenzantrag gestellt.

Die Produktion von Solarmodulen in Deutschland befindet sich hauptsächlich in einer Krise aufgrund der billigen Konkurrenz aus China, gegen die sich europäische Unternehmen nicht behaupten können.

Sanierungschancen «erheblich verbessert»

Zu den Chancen für eine Sanierung angesichts der angeschlagenen Solarbranche sagte der Fachanwalt: «Diese Krise ist natürlich real.» Allerdings müsse man zwei Dinge berücksichtigen: «Meyer Burger hat exzellente Produkte, hervorragendes Know-how und eine hochmoderne Fertigung.» Die Insolvenz biete Investoren jetzt die Möglichkeit, den Betrieb ohne Altverbindlichkeiten zu übernehmen. «Insofern haben sich durch das Insolvenzverfahren die Sanierungschancen erheblich verbessert.»

Löhne und Gehälter bis Ende August gesichert

Die Produktion ruhe gerade. Aber die Löhne und Gehälter der Beschäftigten am Standort Bitterfeld-Wolfen (Meyer Burger Industries) und in Hohenstein-Ernstthal (Meyer Burger Germany) seien über das Insolvenzgeld bis Ende August gesichert, sagte Flöther. «Diesen Zeitraum wollen wir nutzen, um den Investorenprozess voranzutreiben. Wie es dann weitergeht, hängt davon ab, ob es bis dahin einen Investor gibt und welches Konzept dieser verfolgt.»

dpa