Könnte Intel bald die US-Regierung als einen Aktionär begrüßen? Diese Aussicht lässt den Kurs des angeschlagenen Chipkonzerns kräftig steigen.
Intel-Aktie steigt nach Bericht zu Einstieg der Regierung
Die Aktie von Intel, einem in Schwierigkeiten steckenden Chipkonzern, ist nach einem Bericht über einen möglichen Einstieg der US-Regierung um mehr als sieben Prozent gestiegen. Laut dem Finanzdienst Bloomberg führt die Regierung von Donald Trump Gespräche mit dem Unternehmen über eine Beteiligung. Dieser Schritt soll Intel dabei unterstützen, die US-Produktion zu erweitern.
Die Idee stammt angeblich aus dem Treffen zwischen Trump und Intel-Chef Lip-Bu Tan in dieser Woche, wie informierte Personen berichten. Die Regierung würde den Anteil bezahlen, wobei die Details noch ausgearbeitet werden müssten. Die Planungen seien noch im Gange.
Weißes Haus spricht von Spekulationen
Intel äußerte sich auf Bloomberg-Anfrage nicht konkret zu den möglichen Plänen. Aus dem Weißen Haus hieß es in einer Stellungnahme beim Sender CNBC, ohne eine offizielle Ankündigung müsse man Berichte über solche «hypothetischen Deals» als Spekulation betrachten.
Trump hatte zuvor gefordert, dass der Intel-Chef sofort zurücktritt, nachdem ein amerikanischer Senator dem Chip-Manager zu enge Beziehungen zu China vorgeworfen hatte. Intel hatte den 65-Jährigen erst im März nach einer langen Suche zum CEO ernannt. Nach dem Treffen im Weißen Haus kündigte Trump an, dass Tan Zeit mit Regierungsmitgliedern verbringen werde und ihm nächste Woche Vorschläge präsentieren solle. Trump ließ jedoch offen, worum es genau gehen soll.
Intel hinkt hinterher
Intel war einst führend auf dem Halbleitermarkt, hat jedoch seit einigen Jahren mit Problemen zu kämpfen. Insbesondere im Bereich der Chips für Künstliche Intelligenz hat Nvidia, der Spezialist für Grafikkarten, eine Spitzenposition erreicht. Darüber hinaus ist Intel auch im traditionellen Geschäft mit PC-Prozessoren und Chips für Rechenzentren einem stärkeren Druck ausgesetzt.
Unter Trump bekam die US-Regierung bereits eine «goldene Aktie» bei der Übernahme des amerikanischen Stahlkonzerns US Steel durch den japanischen Rivalen Nippon Steel. Damit ist die Zustimmung des amerikanischen Präsidenten unter anderem für die Verlagerung von Arbeitsplätzen aus den USA, Werkschließungen oder große Übernahmen im Land notwendig.