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Deutsche Wirtschaft vor schwierigem Jahr,Unternehmen planen Stellenabbau und Mini-Wachstum erwartet.

Dauerkrise beeinträchtigt Industrie stark, Investitionen sinken, Beschäftigungsabbau setzt sich fort. Steuerliche Entlastungen sollen Investitionen fördern.

Konjunkturwende lässt auf sich warten
Foto: Christian Charisius/dpa

Die deutsche Wirtschaft steht vor einem weiteren schwierigen Jahr. Darauf deutet eine neue Konjunkturumfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) Köln hin. Ein Stimmungsumschwung in den deutschen Unternehmen und eine Konjunkturwende mit einer ausgeprägten Aufschwungsqualität lasse sich nicht erkennen. Viele Firmen planen einen Stellenabbau.

Wirtschaft in Dauerkrise 

Die Bundesregierung und Wirtschaftsinstitute erwarten nach zwei Jahren ohne Wirtschaftswachstum für das laufende Jahr höchstens ein Mini-Wachstum. Nach einem Minus im Frühjahr stagnierte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im dritten Quartal.

Im nächsten Jahr erwartet die Bundesregierung ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts um 1,3 Prozent. Besonders sollen die milliardenschweren Staatsausgaben für Infrastruktur, Klima und Verteidigung einen Schub geben. Wirtschaftsverbände fordern jedoch grundlegende Strukturreformen angesichts der im internationalen Vergleich hohen Energiepreise und Steuern sowie steigender Sozialabgaben.

Umfrage: Aussichten weiter trübe

Die Prognosen der Unternehmen für das Jahr 2026 lassen keinen deutlichen Aufschwung erwarten. Laut einer Umfrage des arbeitgebernahen IW erwarten zwar ein Viertel der befragten Unternehmen eine höhere Produktion oder Geschäftstätigkeit als im Jahr 2025, jedoch geht fast ein Drittel von einem Rückgang aus.

Die Situation bleibt vor allem für die Industrie schwierig. Laut einer Umfrage sind die Produktionsaussichten auch für das nächste Jahr negativ. Das IW gibt an, dass die deutsche Industrie besonders stark von Handelskonflikten, geopolitischen Verwerfungen und der dadurch bedingten schwächeren Weltwirtschaft betroffen ist. Hinzu kommen Risiken für die Rohstoff- und Materialversorgung sowie die geschwächte Wettbewerbsfähigkeit aufgrund hoher Energie-, Regulierungs- und Arbeitskosten. Auch die privatwirtschaftlichen Dienstleister sind pessimistisch für das kommende Jahr. Im Gegensatz dazu hat sich die Geschäftslage im Bauwesen deutlich verbessert.

Viele Firmen wollen weniger investieren

Die anhaltende Krise hat auch Auswirkungen auf die Investitionen. Laut IW planen im nächsten Jahr 33 Prozent aller Unternehmen mit niedrigeren und nur 23 Prozent mit höheren Investitionsbudgets. Insbesondere die lang anhaltende Investitionskrise in der deutschen Industrie dürfte sich weiter verschärfen und die industrielle Basis weiter belasten. Der bereits in den nächsten drei Jahren eingetretene Stellenabbau in der Industrie wird sich auch im Jahr 2026 fortsetzen: 41 Prozent der Industrieunternehmen planen mit weniger und nur 15 Prozent mit mehr Personal.

Die Bundesregierung hatte beschlossen, steuerliche Entlastungen vorzunehmen, um Unternehmen dazu zu bringen, mehr zu investieren.

dpa