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Deutsche Firmen erwarten Produktionsrückgang in schwierigem Wirtschaftsjahr

Die Beschäftigungsaussichten verbessern sich leicht, jedoch bleibt der Saldo negativ. Regionale Unterschiede in den Produktionserwartungen werden deutlich.

Die Aussichten für die deutsche Wirtschaft bleiben trübe.
Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Die schwächelnde Weltkonjunktur, gestiegene Zinsen und Krisen wie der Krieg in der Ukraine belasten deutsche Firmen weiter. Wie eine Umfrage des arbeitgebernahen Institutes der deutschen Wirtschaft (IW) ergab, rechnen 37 Prozent der Unternehmen mit einem Rückgang ihrer Produktion in diesem Jahr. 23 Prozent gehen von einer Zunahme aus. Die Ergebnisse liegen der Deutschen Presse-Agentur vor. «Damit haben sich die Erwartungen für das Jahr 2024 seit der Herbstumfrage 2023 nochmals leicht verschlechtert», stellten die Kölner Forscher fest. Die Unternehmen gingen nicht davon aus, dass sich die Wirtschaft in diesem Jahr erhole.

Die Beschäftigungserwartungen haben sich laut IW leicht verbessert: 23 Prozent der befragten Unternehmen erwarten eine Zunahme der Beschäftigung, während 35 Prozent mit einem Rückgang rechnen. Obwohl sich der Saldo um zwei Prozentpunkte erhöht hat, bleibt er weiterhin deutlich negativ. Das Institut prognostizierte, dass der seit 2005 anhaltende Beschäftigungsaufbau nicht fortgesetzt wird.

Bei den Produktionserwartungen gibt es regionale Unterschiede: Am positivsten sieht das Bild in der Region Südost aus, die aus Sachsen und Thüringen besteht. Dort hält sich der Anteil der Firmen, die eine höhere und niedrigere Produktion erwarten, etwa die Waage. «Möglicherweise spiegelt dies die bessere Geschäftstätigkeit in den Bereichen Elektroindustrie und im Informations- und Kommunikationsbereich wider, die in dieser Region relativ gut vertreten sind», vermuten die IW-Forscher.

In der Region Nordost mit Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Berlin gibt es einen „Ausreißer nach unten“: 48 Prozent der Unternehmen erwarten in diesem Jahr eine geringere Produktion, während 17 Prozent mit einer Ausweitung rechnen.

Mittelstand fordert weniger Regulierung

Eine düstere Situation herrscht auch im Mittelstand. Der Mittelstandsverbund, der den sogenannten kooperierenden Mittelstand vertritt, sprach von einer Katerstimmung in den ersten drei Monaten des Jahres. Auch die Aussichten sind nicht rosig: 45 Prozent der Unternehmen gehen laut Verband davon aus, dass ihre Umsätze in den kommenden Monaten sinken werden, während gut 16 Prozent mit einer Verbesserung der Geschäfte rechnen.

Laut der Mitteilung sprachen sich die Teilnehmer der Umfrage vor allem dafür aus, Überregulierung abzubauen (84 Prozent) sowie das Steuerrecht zu modernisieren und die Steuerlast für Unternehmen zu senken (59 Prozent). An der Konjunkturumfrage haben insgesamt 56 Verbundgruppenzentralen teilgenommen, die rund 42.000 angeschlossene Unternehmen aus 17 Branchen umfassen, wie der Verband mitteilte. Zu den beteiligten Branchen gehörten Küchen und Möbel, Konsumelektronik, Schuhe und Textil, das Bauhandwerk sowie Lebensmittel und Getränke.

dpa