Der IWF fordert Peking auf, exportgetriebenes Wachstum zu reduzieren und den Fokus auf den Binnenkonsum zu legen, um globale Handelsspannungen zu vermeiden.
China muss wirtschaftliche Ungleichgewichte lösen, IWF warnt vor Handelsstreit

Der Internationale Währungsfonds (IWF) fordert von China, wirtschaftliche Ungleichgewichte schneller zu lösen, um weiteren Handelsstreit zu vermeiden. «Als zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt ist China einfach zu groß, um viel Wachstum aus Exporten zu generieren», sagte IWF-Chefin Kristalina Georgiewa in Peking nach einem Routine-Besuch. Weiter von exportgetriebenem Wachstum abhängig zu sein, berge das Risiko, globale Handelsspannungen zu fördern, erklärte die Bulgarin.
Der IWF freut sich darüber, dass Peking im nächsten Fünfjahresplan den Konsum als Wachstumstreiber fördern möchte. Die IWF-Experten haben ihre Wachstumsprognose für China seit ihrer letzten Schätzung angehoben. Bis 2025 wird erwartet, dass die Wirtschaft der Volksrepublik um 5,0 Prozent (plus 0,2 Punkte) wächst, und bis 2026 dann um 4,5 Prozent (plus 0,3 Punkte).
Währung im Fokus
In ihren Unterhaltungen empfahl die IWF-Delegation den Chinesen laut Georgiewa, den Deflationsdruck zu verringern und sich mit Problemen im Inland zu befassen. Ein Teil der Empfehlung beinhaltete ein makroökonomisches Maßnahmenpaket mit zusätzlichen Konjunkturmaßnahmen, einer Lockerung der Geldpolitik und einer größeren Wechselkursflexibilität, sagte sie.
Die chinesische Währung hat zuletzt mehr Aufmerksamkeit von Beobachtern erhalten. Es wird behauptet, dass der chinesische Renminbi unterbewertet ist. Jens Eskelund, Präsident der EU-Handelskammer in China, sagte: „Eine unterbewertete Währung ist im Grunde genommen eine Subvention für Exporteure.“ Um ein höheres Konsumwachstum zu erreichen und Handelsspannungen abzubauen, ist seiner Meinung nach eine Aufwertung des Renminbis eine der effektivsten Maßnahmen.
Appell an junge Leute
Außerdem sei das Sozialschutzsystem zu stärken, um Menschen das nötige Vertrauen und die Sicherheit zu geben, mehr auszugeben und weniger zu sparen, sagte Georgiewa. Alte Menschen legten großen Wert auf Geldsparen, erklärte die Ökonomin und appellierte an junge Chinesen: «Sie müssen Ihren Müttern, Vätern, Großmüttern und Großvätern dabei helfen, ihre Einstellung zu ändern, damit sie erkennen, dass es patriotisch ist, Geld auszugeben und Chinas Binnenkonsum anzukurbeln», sagte sie.








