Um 0,25 Punkte erhöht die Zentralbank den Leitzins. Und das soll nicht das Ende sein.
Japanischer Leitzins auf dem höchsten Stand seit 30 Jahren

Die japanische Zentralbank hat den Leitzins auf den höchsten Stand seit 1995 erhöht. Der Zinssatz stieg um 0,25 Prozentpunkte auf 0,75 Prozent, wie die Notenbank in Tokio bekannt gab. Die Entscheidung wurde einstimmig getroffen.
Die Zentralbank hat weitere Zinserhöhungen in Aussicht gestellt, wenn sich die Wirtschaft wie erwartet entwickelt. Notenbankchef Kazuo Ueda wies auf den kontinuierlichen moderaten Anstieg der Kerninflation hin. Insbesondere gestiegene Lebensmittelpreise haben die Inflation seit fast vier Jahren über dem Zielwert von 2 Prozent gehalten.
Der Zinssatz, zu dem sich Kreditinstitute frisches Geld bei der Notenbank leihen können, wird als Leitzins bezeichnet.
«Das aktuelle Preisumfeld hatte diese geldpolitische Maßnahme erforderlich gemacht», kommentierte Tobias Basse, Volkswirt bei der NordLB. «Die Notenbanker in Tokios dürften zwar auch weiterhin unter einem gewissen Handlungsdruck stehen, werden die Zinsen aber auch perspektivisch nur sehr vorsichtig erhöhen wollen.»
Der japanische Yen gab trotz der Zinserhöhung im Verhältnis zu allen wichtigen Währungen nach. «Die Ankündigung, man wolle den Zins weiter anheben, steht schon sehr lange in der Pressemitteilung drin, und für 2025 bedeutete dies zwei Zinsanhebungen, die allerdings zeitlich 11 Monate auseinanderlagen», erklärten die Devisenexperten der Commerzbank die Reaktion. «Von daher wird es mehr brauchen für den Yen, um wieder gegen den US-Dollar ein wenig an Land zu gewinnen.»








