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Studie zeigt Unzufriedenheit mit ÖPNV-Angebot in Deutschland

Jeder dritte Bürger fühlt sich nicht gut angebunden, Mehrheit sieht keine Verbesserung in den letzten Jahren.

Nicht mal jeder Zweite ist der Ansicht, dass ihm ausreichend sichere Radwege zur Verfügung stehen. (Archivbild)
Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Laut einer Studie ist jeder dritte Bürger in Deutschland unzufrieden mit dem Angebot im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) am eigenen Wohnort. 33 Prozent der Befragten antworteten negativ auf die Frage, ob sie sich an ihrem Wohnort gut mit Bus und Bahn verbunden fühlen, wie aus dem Mobilitätsbarometer des Meinungsforschungsinstituts Kantar hervorgeht.

Im September und Oktober 2024 wurden bei einer repräsentativen Umfrage im Auftrag der Interessenverbände Allianz pro Schiene, BUND und Deutscher Verkehrssicherheitsrat über 2.000 Personen ab 14 Jahren telefonisch und online befragt.

Eine Mehrheit hat außerdem angegeben, dass sich ihre ÖPNV-Anbindung in den letzten Jahren nicht verbessert hat. Wenn gefragt wurde, ob sich die Anzahl der Abfahrten an der nächstgelegenen Haltestelle in den letzten fünf Jahren verbessert oder verschlechtert hat, antworteten 15 Prozent, dass sie sich verschlechtert hat. 68 Prozent sehen keine Veränderung. 17 Prozent haben von einer Verbesserung gesprochen.

Für die meisten Menschen ist die Entfernung zur nächsten Haltestelle jedoch kein Problem. Fast neun von zehn Personen (89 Prozent) sind zufrieden damit.

Sichere Radwege sind aus Sicht vieler Radler Mangelware

Die Befragten wurden auch danach gefragt, ob sie sich beim Rad- und Fußverkehr sicher fühlen. Dabei gab nicht einmal jeder Zweite (44 Prozent) an, dass ihm ausreichend sichere Radwege zur Verfügung stehen. Mehr als jeder vierte Radfahrer (27 Prozent) sieht in diesem Bereich Rückschritte und fühlt sich unsicherer als vor fünf Jahren.

Fast die Hälfte (48 Prozent) bemerkt keine Veränderung, während sich ein Viertel sicherer fühlt (25 Prozent). Beim Gehen fühlen sich fast ein Viertel (23 Prozent) unsicher, 62 Prozent sehen keine Veränderung und 15 Prozent fühlen sich sicherer als vor fünf Jahren.

Die drei Verbände nehmen die Erkenntnisse zum Anlass, «einen Paradigmenwechsel in der Verkehrspolitik» zu fordern. «In Wahlkampf und Koalitionsvertrag wird vermutlich wieder viel vom Auto die Rede sein. Dabei zeigt unsere Befragung: Die Menschen wollen mehr öffentlichen Personennahverkehr, sie wollen sichere Radwege, und sie wollen bedenkenlos zu Fuß unterwegs sein», sagte Tina Löffelsend vom BUND.

dpa