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Deutsche Unternehmen planen Stellenabbau in 2025

Mehr als ein Drittel plant Beschäftigungsabbau, besonders in der Industrie. US-Zollkrieg belastet Exportklima und Wettbewerbsfähigkeit.

Einer Unternehmensumfrage zufolge könnten in diesem Jahr viele Menschen ihre Jobs verlieren. (Symbolbild)
Foto: Daniel Karmann/dpa

Mehr als drei von zehn Unternehmen in Deutschland erwarten, dass sie in diesem Jahr Stellen abbauen werden. Laut einer Konjunkturumfrage des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln gehen 35 Prozent der Unternehmen davon aus, dass sie 2025 Arbeitsplätze abbauen werden. Im Gegensatz dazu planen nur 24 Prozent, mehr Mitarbeiter einzustellen. Das IW hat im März und April 2025 etwa 2.000 Unternehmen zu ihren Geschäftserwartungen befragt.

In der vorherigen Herbstumfrage waren die Unternehmer noch negativer gestimmt: Zu dieser Zeit planten 38 Prozent einen Stellenabbau, während nur 17 Prozent einen Aufbau planten.

In der aktuellen Frühjahrsumfrage war der Anteil der pessimistischen Unternehmen in der Industrie besonders hoch: 42 Prozent erwarten, im Laufe dieses Jahres Stellen abbauen zu müssen (Stellenaufbau: 20 Prozent). Im Dienstleistungsgewerbe waren es hingegen nur 21 Prozent (Aufbau: 36 Prozent).

Geopolitische Konflikte schwächen Weltwirtschaft

«Nach wie vor leidet die deutsche Industrie unter den geopolitischen Konflikten und der damit einhergehenden schwächeren Weltwirtschaft», heißt es in der Studie. «Die Unwägbarkeiten der neuen US-Regierung verschärfen dies.» Hohe Energie-, Regulierungs- und Arbeitskosten schwächten zudem die Wettbewerbsfähigkeit und damit das deutsche Auslandsgeschäft der Unternehmen.

Zwar galt im Befragungszeitraum noch keine der – ohnehin relativ unklaren und schon mehrfach geänderten – Zollregelungen, «das Exportklima war aber schon vorher vergiftet», heißt es in der Mitteilung zur Studie. «Der Zollkrieg belastet das Tagesgeschäft enorm», sagt IW-Konjunkturchef Michael Grömling. «(US-Präsident) Donald Trumps Launen kommen zu einer Unzeit und sind eine Härteprüfung für die deutsche Wirtschaft.»

dpa