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Jobabbau in der Industrie: Ifo erwartet mehr Arbeitslose

Das Beschäftigungsbarometer der Münchner Wirtschaftsforscher ist auf den zweitschlechtesten Wert seit der Hochphase der Corona-Pandemie gefallen. Besonders schlecht ist die Lage in der Industrie.

Gerade in der Industrie werden laut Ifo Jobs abgebaut. (Symbolbild)
Foto: Felix Kästle/dpa

Die Aussichten für den Arbeitsmarkt sind schlecht. Das vom Münchner Ifo-Institut erhobene Beschäftigungsbarometer hat sich im März weiter eingetrübt. Die Verschlechterung fiel mit 0,3 Punkten zwar gering aus, der Wert von 92,7 ist allerdings der zweitschlechteste seit der Hochphase der Corona-Pandemie, wie aus den Zahlen der Wirtschaftsforscher hervorgeht. «Die Lage am Arbeitsmarkt bleibt schwierig», sagt der Leiter der Ifo-Umfragen Klaus Wohlrabe. «Die Arbeitslosigkeit wird wohl weiter leicht ansteigen.»

Insbesondere die Industrie hat seit fast zwei Jahren kontinuierlich Arbeitsplätze abgebaut. Kaum ein Unternehmen in diesem Wirtschaftszweig bleibt davon unberührt. Das Barometer für die Industrie steht derzeit bei minus 21,7 Punkten. Es passt dazu, dass in letzter Zeit eine Vielzahl großer Arbeitgeber teilweise umfangreiche Jobabbau-Programme angekündigt haben, darunter VW, Siemens, Audi, Bosch oder der Autozulieferer ZF Friedrichshafen.

Alle Sektoren im Minus

Auch im Handel ist die Stimmung mit minus 12,9 Punkten schlecht, hier zeigt sich zuletzt aber immerhin ein Aufwärtstrend. Im Dienstleistungssektor ist der Wert auf minus 2,8 gefallen. Die Arbeitgeber sind hier also ebenfalls vorsichtiger geworden. Auf dem Bau liegt der Index ebenfalls im Minus, allerdings nur um 1,8 Punkte und einem zuletzt eher positiven Trend.

Die Werte der Sektoren sind nicht direkt mit dem Gesamtindex vergleichbar. Während der Gesamtindex auf das Jahr 2015 als 100 Punkte normiert ist, spiegeln die Sektorenwerte den Saldo zwischen Unternehmen wider, die Arbeitsplätze schaffen wollen, und Unternehmen, die Arbeitsplätze abbauen. Ein Wert unter null bedeutet also, dass mehr Unternehmen abbauen als aufbauen.

Ein Blick in die langen Zeitreihen des Ifo-Instituts zeigt, wie schlecht die aktuelle Lage ist. Wenn man die drei schlechtesten Monate der Corona-Krise von April bis Juni 2020 und den Dezember 2024 außer Acht lässt, muss man bis ins Jahr 2009 zurückgehen, um niedrigere Werte für den Gesamtindex zu finden.

dpa