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Junge Deutsche sind im EU-Schnitt eher Bildungsmuffel

Wirtschaftspolitik gerät auch in Brüssel und Straßburg zunehmend in den Fokus. Ein Berichtsentwurf der EU-Kommission beschäftigt sich nun mit den Herausforderungen für den europäischen Arbeitsmarkt.

Ein neuer EU-Bericht beschäftigt sich unter anderem mit Schwächen in der Bildung. (Symbolbild)
Foto: Philipp von Ditfurth/dpa

Im Vergleich zur EU verlassen in Deutschland relativ viele junge Menschen frühzeitig die Schule oder brechen ihre Ausbildung ab. Laut einem aktuellen Berichtsentwurf der EU-Kommission lag der Anteil derjenigen, die höchstens die Sekundarstufe 1 abgeschlossen haben, im Jahr 2023 mit 12,8 Prozent deutlich über dem EU-Durchschnitt von 9,5 Prozent. Deutschland befindet sich somit in einem kritischen Bereich. Nur in Spanien und Rumänien ist die Situation noch schlimmer.

Laut dem Entwurf des gemeinsamen Beschäftigungsberichts hat sich der Anteil der 15-Jährigen ohne Grundkenntnisse in Mathematik seit 2012 fast verdoppelt. Deutschland ist jedoch einer der Spitzenreiter in der EU, was die Erwachsenenbildung betrifft.

Laut der Kommission schneidet der deutsche Arbeitsmarkt im EU-Vergleich insgesamt gut ab. Es besteht jedoch weiterhin ein Mangel an Arbeitskräften und Qualifikationen, und Frauen sind nicht ausreichend in den Arbeitsmarkt integriert. Die EU-Kommission fasst im Beschäftigungsbericht zusammen, wie sich der Arbeitsmarkt und relevante Bereiche wie Bildung in den verschiedenen EU-Staaten entwickeln.

Zu wenig Produktivität ist in der EU zunehmend ein Problem

Die Europäische Kommission bewertet den EU-Arbeitsmarkt zwar als bemerkenswert widerstandsfähig. Denn unter anderem sei die Arbeitslosenquote 2023 auf einen historischen Tiefstand von 6,1 gefallen, ein Trend, der sich 2024 fortgesetzt habe. Die Produktivität sei 2023 aber weiter zurückgegangen, nachdem sie zwischen 2010 und 2019 bereits deutlich abgenommen habe. «Dies könnte die weltweite Wettbewerbsfähigkeit der EU beeinträchtigen», so die Kommission.

Die Reallöhne sind im Vergleich zu vergangenen Jahren immer noch niedriger. «Daher braucht es angemessene Mindestlöhne, um Geringverdiener zu schützen», so die Behörde.

dpa