Investoren übernehmen Betriebe, Beschäftigte können kurzfristig Arbeit wieder aufnehmen.
Neue Hoffnung für insolvente Werften Nobiskrug und FSG
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Im Insolvenzverfahren haben sich Käufer für die insolventen Werften Nobiskrug und Flensburger Schiffbau-Gesellschaft (FSG) von Investor Lars Windhorst gefunden, berichteten die vorläufigen Insolvenzverwalter Hendrik Gittermann und Christoph Morgen. Lürssen übernimmt Nobiskrug, während die Heinrich-Röner-Gruppe aus Bremerhaven die FSG übernimmt.
Laut Morgen wird die australische Reederei SeaRoad als Kooperationspartner bei der FSG auftreten, bis ihre dort im Bau befindliche Fähre fertiggestellt ist. Die Beschäftigten sollen dann kurzfristig wieder mit der Arbeit beginnen.
Werften gehörten Windhorst
Beide Werften Nobiskrug waren Teil der Tennor-Gruppe des Investors Lars Windhorst. Am 12. Dezember 2024 wurde bekannt, dass die Amtsgerichte Flensburg und Neumünster Insolvenzeröffnungsverfahren für vier Gesellschaften der Werftengruppe eingeleitet haben. Nobiskrug und die FSG hatten schon seit längerer Zeit Probleme.
Die Bremer Lürssen-Gruppe, neuer Besitzer der Rendsburger Werft Nobiskrug, betreibt bereits auf der gegenüberliegenden Kanalseite in Schacht-Audorf die Kröger-Werft, die sich auf große Jachten spezialisiert hat.
Nobiskrug hat seit ihrer Gründung 1905 weit mehr als 750 Schiffe gebaut. Die Werft ist auf den Bau von Luxusjachten ab 60 Metern Länge spezialisiert. Zu den bekanntesten Neubauten vergangener Jahre gehört die Mega-Segeljacht «A». Die knapp 143 Meter lange Jacht wurde aber in Kiel gebaut.
Mehr als 150 Jahre FSG
In der über 150-jährigen Geschichte der FSG wurden zahlreiche unterschiedliche Schiffe gebaut: Fracht-, Vieh- und Passagierdampfer, Drei-Mastschoner und Offshore-Docks, Massengutfrachter, Flottendienstboote und Forschungsschiffe. Die Werft stand bereits mehrmals vor dem Aus. Aber bisher gab es immer jemanden, der sie vor dem Untergang bewahrte.
Die Stahlbauabteilung der Rendsburger Nobiskrug-Werft wurde bereits im November 2021 von der Heirich-Rönner-Gruppe übernommen. Laut Angaben beschäftigt sie etwa 1.700 Mitarbeiter an 19 Standorten in Nord- und Ostdeutschland.