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Kalifornische Waldbrände kosten Munich Re eine Milliarde

Im Januar gingen Teile der kalifornischen Millionenmetropole Los Angeles in Rauch und Flammen auf. Für den Münchner Dax-Konzern Munich Re ist das ein Großschaden.

Die verheerenden Waldbrände des vergangenen Winters in Kalifornien kosten die Munich Re über eine Milliarde Euro.
Foto: Noah Berger/FR34727 AP/AP/dpa

Die verheerenden Waldbrände des vergangenen Winters in Kalifornien haben beim weltgrößten Rückversicherer Munich Re zu einem Gewinneinbruch um fast die Hälfte geführt. Der Nettogewinn im ersten Quartal ist im Vergleich zum Vorjahr um gut 48 Prozent auf knapp 1,1 Milliarden Euro gesunken, wie der Dax-Konzern mitteilte. Hauptursache war die Naturkatastrophe in Los Angeles, für die das Unternehmen insgesamt Kosten in Höhe von ebenfalls 1,1 Milliarden Euro erwartet. Trotzdem hält der Vorstand von Munich Re an seinem diesjährigen Gewinnziel von sechs Milliarden Euro fest.

Hohes Naturkatastrophenrisiko in Nordamerika 

Rückversicherungen sind die Versicherung der Versicherer: Erstversicherer wie die Allianz schließen selbst Versicherungsverträge ab, um insbesondere gegen die immensen Kosten von Naturkatastrophen abgesichert zu sein. Nordamerika ist sowohl der Kontinent mit den weltweit höchsten Naturkatastrophenschäden als auch der wichtigste Auslandsmarkt für die Munich Re – daher nun die sehr hohe Belastung. Abgesehen davon zählt der Westen der USA auch zu den Weltregionen, in denen Klimaforscher und Meteorologen im Zuge des Klimawandels steigendes Risiko langer Trockenheitsperioden – und damit auch erhöhte Gefahr von Waldbränden – sehen.

Finanzvorstand: Normale Schwankungen 

Im ersten Quartal 2024 sei das Ergebnis aufgrund sehr geringer Schäden außergewöhnlich gut gewesen; dieses Mal habe es eine große Belastung gegeben, erklärte Finanzvorstand Christoph Jurecka. «Diese Schwankungen sind normal und gleichen sich in der Regel über die Quartale auch aus.»

Die Brände in Kalifornien waren jedoch nicht die einzige Herausforderung: Das Kapitalanlageergebnis von Munich Re sank im Vergleich zum Vorjahr von knapp 2,2 auf 1,3 Milliarden Euro, hauptsächlich aufgrund von Wertverlusten bei festverzinslichen Wertpapieren. Auch der schwache Dollar trug zum Gewinnrückgang bei: Das Währungsergebnis war Anfang 2024 noch positiv mit 277 Millionen Euro und im ersten Quartal dieses Jahres negativ mit minus 506 Millionen Euro. Trotzdem wertete Jurecka den Quartalsgewinn von gut einer Milliarde als Beweis für die Widerstandsfähigkeit des Unternehmens.

Der Ausblick bleibt dennoch optimistisch: Die Munich Re rechnet daher in den nächsten Monaten mit weiterhin positiven Geschäftsmöglichkeiten, die Ziele für 2025 bleiben unverändert. Das Ziel ist wie üblich vorbehaltlich. Auch hier spielen die USA eine wichtige Rolle: Das Ergebnis der Munich Re hängt unter anderem vom Verlauf der sommerlichen Hurrikansaison im Nordatlantik ab.

dpa