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Keine Bundeshilfen für Flugtaxi-Anbieter Lilium

Das Münchner Start-up-Unternehmen will in Kürze ein elektrisches Flugtaxi auf den Markt bringen und braucht eine staatliche Kreditbürgschaft. Aber vom Bund wird es nichts geben. Die Folgen sind offen.

Der Erstflug der vollelektrischen, senkrecht startenden und landenden Flugtaxi ist für Anfang 2025 geplant, die ersten Maschinen sollen 2026 an Kunden ausgeliefert werden. (Archivbild)
Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Der Bund lehnt es ab, dem Elektroflugzeug-Pionier Lilium Unterstützung zu gewähren. Die Haushälter der Ampel-Koalition haben eine Bürgschaft über 50 Millionen Euro abgelehnt, wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet. Insbesondere die Grünen waren dagegen, während die SPD und zuletzt auch die FDP wohl zugestimmt haben. Zuvor hatte der Bayerische Rundfunk darüber berichtet.

Das Start-up-Unternehmen entwickelt ein vollelektrisches, senkrecht startendes und landendes Flugtaxi. Der Erstflug ist für Anfang 2025 geplant, die ersten Maschinen sollen 2026 an Kunden geliefert werden. Allerdings erfordert dies zunächst eine hohe finanzielle Investition; allein im ersten Halbjahr 2024 wurden etwa 200 Millionen Euro ausgegeben. Bisher wird das Unternehmen, das an der US-Börse Nasdaq gelistet ist, von etwa 70 Investoren finanziert.

SPD-Haushälter Dennis Rohde sagte: «Deutschland kann es sich gerade nicht leisten, dass Industriearbeitsplätze der Zukunft verschwinden. Deshalb hätten wir als SPD dieser klimaneutralen Zukunftstechnologie gern staatlich unter die Arme gegriffen. Leider gab es für diese wirtschaftspolitische Überzeugung keine Mehrheit in der aktuellen Koalition.»

Im September beschloss das bayerische Kabinett, Lilium eine Kreditbürgschaft in Höhe von 50 Millionen Euro zu gewähren – jedoch unter der Bedingung, dass sich der Bund in gleicher Weise beteiligt.

Lilium beschäftigt rund 500 Luftfahrtingenieure und hat für seine elektrischen Flugtaxis bereits Kunden mit über 700 Fest- und Vorbestellungen in den USA, Großbritannien, Frankreich, Saudi-Arabien und vielen anderen Ländern. Ein Unternehmenssprecher sagte: «Frankreich hat uns erhebliche Förderung in Aussicht gestellt, wenn wir einen zweiten Standort in Südwestfrankreich eröffnen.»

dpa