Kik prüft die Schließung unrentabler Filialen. Deutschlandweit könnten bis zu 400 Standorte betroffen sein. Die Zukunft vieler Jobs ist ungewiss.
Kik will Filialen schließen – Textildiscounter vor großem Umbau
Kik will unrentable Filialen schließen – das hat der Textildiscounter offiziell bestätigt. Das Unternehmen steckt mitten in einem umfassenden Transformationsprozess, der zu einer deutlichen Reduzierung des Filialnetzes führen könnte. Laut Medienberichten stehen bis zu 400 Geschäfte in Deutschland auf dem Prüfstand. Bestätigt ist diese Zahl allerdings noch nicht.
Kik betreibt aktuell über 2.400 Filialen in Deutschland und rund 4.200 europaweit. Neben Deutschland ist das Unternehmen unter anderem in Österreich, Polen und Kroatien vertreten. Auch in Österreich – wo Kik über 220 Standorte hat – ist eine Anpassung des Netzes möglich. (news.at)
Die Gründe für die Entscheidung liegen laut Kik in einem veränderten Konsumverhalten, gestiegenen Kosten durch Inflation und einem deutlich schärferen Wettbewerbsumfeld. Man wolle laut Unternehmensangaben die Wettbewerbsfähigkeit langfristig sichern und sich auf wirtschaftlich starke Standorte konzentrieren. (t-online.de)
Besonders betroffen könnten Filialen in kleineren Orten und strukturschwachen Regionen sein – dort, wo die Frequenz abnimmt und der Preisdruck besonders hoch ist. Dennoch betont Kik: Viele Filialen laufen weiterhin profitabel. Parallel zur Schließung unrentabler Filialen will das Unternehmen auch neue, wirtschaftlich attraktive Standorte eröffnen.
Was bedeutet das für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter? Allein in Deutschland beschäftigt Kik mehr als 19.000 Menschen, dazu kommen über 1.000 Beschäftigte in der Zentrale. Für betroffene Angestellte will Kik laut eigenen Angaben Möglichkeiten zur internen Weiterbeschäftigung prüfen – Kündigungen sollen möglichst vermieden werden.
Die Maßnahme betrifft nicht nur wirtschaftliche Aspekte, sondern hat auch soziale Auswirkungen. In vielen Kleinstädten ist Kik einer der wenigen günstigen Textilanbieter vor Ort. Eine Filialschließung bedeutet dort nicht nur Arbeitsplatzverlust, sondern auch Wegfall von Nahversorgung.
Der Umbau des Filialnetzes soll sich über mehrere Jahre erstrecken und wird laut Unternehmenssprecher schrittweise und strukturiert erfolgen. Dabei will man betriebsbedingte Härten vermeiden und den Dialog mit Belegschaften und Kommunen suchen.
Kik will unrentable Filialen schließen – doch das Unternehmen will gleichzeitig flexibler, digitaler und effizienter werden. Dazu gehören auch optimierte Warenflüsse, modernisierte Ladenkonzepte und besser abgestimmte Logistikprozesse. Im hart umkämpften Textildiscount-Sektor will Kik seine Position sichern und sich gegen Anbieter wie Primark, Takko oder Ernsting’s Family behaupten.