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US-Wettbewerbshüter gegen Milliarden-Deal mit Modemarken

Die FTC warnt vor höheren Preisen für Handtaschen und Accessoires. Die Unternehmen kämpfen trotzdem weiter um die Übernahme.

Ziel der Fusion ist auch der Ausbau des internationalen Geschäfts: Michael Kors ist stärker in Europa, während Coach gute Geschäft in China macht.
Foto: Richard Drew/AP/dpa

Die US-Wettbewerbshüter planen, den Milliarden-Deal zu blockieren, der bekannte Modemarken wie Coach, Michael Kors und Versace zusammenführen soll. Die FTC argumentierte in einer Klage, dass der Zusammenschluss zu höheren Preisen, insbesondere für Handtaschen und Accessoires, führen könnte. Die Unternehmen beabsichtigen jedoch, weiterhin um die Übernahme zu kämpfen.

Der Zusammenschluss im Wert von rund 8,5 Milliarden Dollar wurde im August bekannt gegeben. Dabei plant der US-Konzern Tapestry, dem die Marken Coach, Kate Spade und Stuart Weitzman gehören, die Holding Capri zu erwerben, die Michael Kors, Versace und Jimmy Choo kontrolliert.

Die FTC hebt hervor, dass insbesondere Coach und Michael Kors im Handtaschenmarkt scharfe Konkurrenten seien – und mit der Übernahme würde das gemeinsame Unternehmen in den USA eine beherrschende Position in dem Markt erreichen. Tapestry war bereits zuvor auf Einkaufstour und der Zusammenschluss würde es einfacher machen, weitere Konkurrenten zu übernehmen. Zusammen haben die Unternehmen weltweit rund 33.000 Mitarbeiter.

Aufsichtsbehörde habe den Markt grundlegend missverstanden

Tapestry-Chefin Joanne Crevoiserat sagte dem Finanzdienst Bloomberg, die beiden Unternehmen konkurrierten mit hunderten anderen Marken. «Die FTC hat den Markt und das Shopping-Verhalten der Verbraucher grundlegend missverstanden», kritisierte sie. Am Markt gebe es eine Vielfalt an Marken zu verschiedenen Preisen. Man werde den Deal vor Gericht verteidigen und hoffe weiter, ihn noch in diesem Jahr abzuschließen.

Crevoiserat will mit der Übernahme die Position in dem sogenannten «erschwinglichen Luxus-Segment» ausbauen, in dem die Artikel hochwertig, aber günstiger sind als von Nobel-Marken wie etwa Louis Vuitton aus dem europäischen Konglomerat LVMH. Coach und Michael Kors kämpften in den vergangenen Jahren um die Spitzenposition im amerikanischen Handtaschen-Markt. Zuletzt lag Tapestry mit Coach vorn. Ziel der Fusion ist auch der Ausbau des internationalen Geschäfts: Michael Kors ist stärker in Europa, während Coach gute Geschäft in China macht.

dpa