Uber holte bereits Robotaxis verschiedener Entwickler auf die Plattform. Doch nun will der Fahrdienst-Vermittler auch tausende eigene selbstfahrende Autos betreiben.
Konkurrenz für Fahrer: Uber plant 20.000 Robotaxis
Der Fahrdienst-Vermittler Uber plant, in den nächsten sechs Jahren mindestens 20.000 selbstfahrende Wagen auf Basis von SUVs des Elektroauto-Herstellers Lucid einzuführen. Diese Fahrzeuge sollen entweder Uber selbst oder den Flotten-Partnern des Online-Dienstes gehören, was eine Konkurrenz für die Fahrer auf der Plattform darstellen würde.
Uber hat bereits zuvor Ambitionen gezeigt, die führende Plattform für Robotaxis verschiedener Entwickler zu werden. In einigen US-Städten sind selbstfahrende Autos der Google-Schwesterfirma Waymo bereits über die Uber-App buchbar. Auch Robotaxis von Volkswagen sollen auf die Plattform kommen. Erst diese Woche kündigte Uber außerdem an, dass außerhalb der USA selbstfahrende Autos der chinesischen Firma Baidu vermittelt werden sollen.
300 Millionen Dollar für Umbau
Das SUV-Modell namens Gravity ist das zweite Fahrzeug des Tesla-Konkurrenten Lucid, der bisher niedrige Stückzahlen verkauft. Das Unternehmen betont jedoch, dass es mit der Finanzierung des staatlichen Investmentfonds von Saudi-Arabien als Großaktionär einen langen Atem hat. Die Fahrzeuge sollen autonom durch die Technologie des amerikanischen Roboterauto-Entwicklers Nuro fahren. Lucid erhält unter anderem 300 Millionen Dollar von Uber für Kapazitäten zur Installation der Ausrüstung.
Der Fahrdienst-Vermittler entwickelte früher eigene Technologie für autonome Autos. Allerdings beendete Uber nach einem tödlichen Unfall bei einer abendlichen Testfahrt das Projekt. Es handelt sich um den bisher einzigen bekannten Todesfall beim Einsatz selbstfahrender Autos.
Rivalität in Austin
In Austin, Texas, wächst die Rivalität zwischen Waymo und Tesla im Bereich der Robotaxis. Tesla, unter der Leitung von Elon Musk, hat kürzlich sein erstes kleines Robotaxi-Angebot mit menschlichen Aufpassern im Beifahrersitz gestartet. Diese Woche kündigte Tesla an, den Bereich, in dem ihre Robotaxis verfügbar sind, zu erweitern. Passend zum oft jugendlichen Humor des Tesla-Chefs hat der Einsatzbereich der Tesla Robotaxis eine Penis-Form. Waymo, von vielen Experten als führend in der autonomen Fahrzeugtechnik angesehen, hat nun sein Angebot weit über die Grenzen des Tesla-Einsatzgebiets ausgedehnt.