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Kosten der Arbeitslosigkeit deutlich gestiegen

Die Ausgaben für Arbeitslosigkeit waren 2024 so hoch wie seit rund zehn Jahren nicht mehr. Warum die Kosten explodieren und was das für die Zukunft bedeutet.

Die Kosten der Arbeitslosigkeit in Deutschland sind 2024 auf 76,6 Milliarden Euro gestiegen. (Symbolbild)
Foto: Soeren Stache/dpa

Im Jahr 2024 hat die Arbeitslosigkeit den Staat in Deutschland 76,6 Milliarden Euro gekostet. Dies entspricht einem Anstieg von 12,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und ist so hoch wie zuletzt im Jahr 2015, wie das Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) mitteilte.

Die Experten erwarten trotz der Nullrunde beim Bürgergeld auch für 2025 höhere Kosten aufgrund des starken Anstiegs der Arbeitslosenzahlen und der höheren Regelsätze in der Grundsicherung.

Laut den Berechnungen des IAB beliefen sich im Jahr 2024 die fiskalischen Kosten der Arbeitslosigkeit auf 1,77 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Diese setzen sich aus Versicherungsleistungen, Sozialleistungen und Mindereinnahmen bei Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen zusammen.

Bürgergeld ist größter Block

Die Transferzahlungen an Arbeitslosengeld- und Bürgergeldempfänger beliefen sich einschließlich der abgeführten Sozialversicherungsbeiträge auf etwa 47 Milliarden Euro, was rund 61 Prozent der Gesamtkosten entspricht. Hinzu kommen Mindereinnahmen des Staates an Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen in Höhe von 29,6 Milliarden Euro.

Der größte Block von 25,1 Milliarden Euro und einem Anteil von gut 37 Prozent entfiel auf das Bürgergeld und damit verbundene Sozialleistungen wie die Kostenerstattung für Unterkunft und Heizung. Die Kosten für die öffentlichen Haushalte entstehen hauptsächlich beim Bund (32 Prozent), der Bundesagentur für Arbeit (27 Prozent) und der Rentenversicherung (14 Prozent).

Die Experten des IAB weisen darauf hin, dass die Rücklage der Bundesagentur für Arbeit aufgrund des seit mehr als drei Jahren anhaltenden wirtschaftlichen Abschwungs aufgebraucht ist und dass sie im Jahr 2025 ein Defizit von 5,2 Milliarden Euro haben wird. Um zukünftig Bundesdarlehen zur Haushaltsausgleich zu vermeiden, müsste die Bundesagentur nach Angaben eine Rücklage von mindestens 0,65 Prozent des BIP haben – dies entspricht derzeit 29 Milliarden Euro.

dpa