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Krise bei Motorradhersteller KTM – Gespräche mit Gläubigern

Die geringe Nachfrage und die hohen Lagerbestände haben den bisher so erfolgsverwöhnten Konzern in die Krise geführt. Jetzt will man sich mit einer Art Stillhalteabkommen wichtige Zeit verschaffen.

Die goldenen Zeiten bei KTM sind vorbei. Das Unternehmen steckt tief in der Krise.
Foto: Sebastian Willnow/dpa

Der finanziell angeschlagene österreichische Motorradhersteller KTM plant, sich durch ein Restrukturierungsverfahren zu retten. Laut der Muttergesellschaft Pierer Industrie AG werden derzeit Gespräche mit Gläubigern und der Hauptaktionärin Pierer Bajaj AG über eine erforderliche Überbrückungsfinanzierung in Höhe eines dreistelligen Millionenbetrags geführt. Des Weiteren werden alle erforderlichen Restrukturierungsmaßnahmen geprüft.

Sollten in dieser Phase viele Gläubiger ihr Geld einfordern, wäre eine Sanierung kaum mehr möglich. «Die vorzeitige Fälligstellung dieser Finanzierungen würde zur Zahlungsunfähigkeit der Pierer Industrie AG führen», heißt es in der Mitteilung weiter. Dabei gehe es um 250 Millionen Euro an Verbindlichkeiten.

Deshalb hat sich das Unternehmen entschieden, ein europäisches Restrukturierungsverfahren gemäß der Restrukturierungsordnung (ReO) einzuleiten. Nur bestimmte Gläubiger sind von diesem Verfahren betroffen. Alle anderen Verbindlichkeiten werden wie vereinbart bedient. Es wurde auch betont, dass die Gruppe nicht überschuldet ist.

Pierer Industrie ist eine europäische Fahrzeug-Gruppe, die im Jahr 2023 einen Umsatz von 3,6 Milliarden Euro erzielte und weltweit mehr als 10.000 Mitarbeiter beschäftigt.

Geringe Nachfrage und hohe Lagerbestände das Problem

Jüngst hatte das Unternehmen erklärt, dass die Produktion zurückgefahren werde. Dies sei eine Reaktion auf die hohen Lagerbestände aufgrund einer eingebrochenen Nachfrage. «Ziel ist es, Kosten und Absatz ab dem Geschäftsjahr 2025 auf einem redimensionierten Niveau zu stabilisieren und so die Basis für eine nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit und Profitabilität zu schaffen», teilte unlängst die Pierer Mobility AG als Mutter der KTM-Marken mit.

dpa