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Kritik an Plänen von Coca-Cola: «reine Profitgier»

Die geplanten Standortschließungen von Coca-Cola in Deutschland stoßen auf Ablehnung. Die Gewerkschaft NGG beklagt, die Entscheidung sei weder nachhaltig noch ökologisch sinnvoll.

Die Gewerkschaft NGG kritisiert die Schließungspläne von Coca-Cola in Deutschland scharf.
Foto: Uli Deck/dpa

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) kritisiert die Pläne von Coca-Cola, im Jahr 2025 bundesweit fünf Standorte zu schließen. «Coca-Cola verdient weltweit enorm viel Geld, dennoch werden in Deutschland durch die erneuten Standortschließungen 500 Arbeitsplätze vernichtet», sagte der stellvertretende NGG-Vorsitzende Freddy Adjan laut einer Mitteilung. «Da entsteht der Eindruck, dass es nicht um wirtschaftliche Notwendigkeit, sondern um reine Profitgier auf Kosten der Beschäftigten geht.»

Am Dienstag kündigte der Getränkehersteller an, dass er in Deutschland fünf Produktions- und Logistikstandorte schließen möchte. Betroffen sind die Werke in Köln, Neumünster, Berlin-Hohenschönhausen, Bielefeld und Memmingen. Auch in Fürstenfeldbruck, Halle, Achim, Herten und in der Hauptverwaltung in Berlin sollen Stellen abgebaut werden. Insgesamt sollen im kommenden Jahr 505 Arbeitsplätze wegfallen, 207 an andere Standorte verlagert werden und 78 neue Stellen entstehen. Das Logistikvolumen soll auf andere Betriebe umverteilt werden, um diese besser auszulasten.

NGG: Abbau führt zu «tausenden Kilometern zusätzlicher Transporte»

Für die Gewerkschaft ist die Entscheidung nicht nachvollziehbar. Coca-Cola gliedere Arbeit an externe Dienstleister aus, kritisierte Adjan. Mit jeder Schließung entferne sich das Unternehmen von seinem Versprechen, eine weltweite Marke zu sein, die regional produziert und ausgeliefert werde. Der Abbau von Standorten sei «verbunden mit tausenden Kilometern zusätzlicher Transporte» auf den Straßen. Dies sei weder nachhaltig noch ökologisch sinnvoll.

Die Gewerkschaft hat Coca-Cola aufgefordert, Verantwortung für seine Mitarbeiter zu übernehmen und gemeinsam an einer nachhaltigen Zukunft zu arbeiten. Die Gespräche zwischen dem Unternehmen und den Arbeitnehmervertretern sollen laut Coca-Cola zeitnah beginnen. Betriebsbedingte Kündigungen sollen vermieden werden, indem alternative Stellen an anderen Standorten und einvernehmliche Lösungen gefunden werden.

In Deutschland ist das Unternehmen Coca-Cola Europacific Partners (CCEP) für Abfüllung, Verkauf und Vertrieb der Getränke des US-Konzerns zuständig. Nach eigenen Angaben sind hierzulande etwa 6.500 Mitarbeiter an 27 Standorten beschäftigt, davon 14 Produktionswerke. Vor einigen Monaten hatte CCEP verkündet, im Jahr 2023 mit 4,1 Milliarden Litern Getränken einen Rekord-Absatz erzielt zu haben. «Wir schauen auf ein sehr gutes Jahr in Deutschland zurück, in dem wir das Angebot unserer beliebten Getränke vor allem im Lebensmittelhandel, bei Discountern und in Tankstellen deutlich ausgebaut haben», sagte Geschäftsführer John Galvin.

dpa