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Kunden geben weniger Geld für Möbel aus

Die Kaufzurückhaltung vieler Konsumenten macht der Möbelbranche zu schaffen. Der Umsatz sinkt schon das zweite Jahr in Folge. Das wirkt sich auch auf die Beschäftigten aus.

Viele Unternehmen der Branche schicken ihre Mitarbeiter in Kurzarbeit. (Archivbild)
Foto: Guido Kirchner/dpa

Im Jahr 2024 haben viele Menschen in Deutschland beim Möbelkauf gespart: Die Branche verzeichnete einen deutlichen Umsatzrückgang. Die Umsätze der deutschen Möbelhersteller sanken im letzten Jahr nominal um 7,4 Prozent auf 16,4 Milliarden Euro. Die Preise für Wohnmöbel blieben konstant. Der Umsatzrückgang bei den Möbelhändlern wird voraussichtlich zwischen sechs und acht Prozent liegen. Diese Informationen wurden von den Branchenverbänden VDM und BVDM veröffentlicht. Bereits im Vorjahr waren die Erlöse gesunken.

Laut Jean Lucas Dürand, dem Leiter des Handelsverbandes Möbel und Küchen, würden die Verbraucher ihre Ausgaben kürzen und größere Anschaffungen aufschieben. Während der Pandemie hätten viele in die Einrichtung ihrer Wohnräume investiert, aber nun werde das Geld eher für Urlaub und Reisen ausgegeben.

Auch die rückläufige Zahl der genehmigten Wohnungen bereitet den Unternehmen Probleme. Laut Angaben des Statistischen Bundesamtes wurden im Jahr 2024 nur 215.900 Wohnungen neu genehmigt. Dies bedeutet einen Rückgang um 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und den niedrigsten Stand seit 2010. Der Umzug in einen Neubau führt zu weiteren Umzügen und dem Kauf von Möbeln und Küchen.

Umfrage: Kurzarbeit bei 44 Prozent der Betriebe

Mit Blick auf das laufende Jahr ist die Möbelbranche vorsichtig optimistisch. Der Geschäftsführer der Verbände der deutschen Möbelindustrie (VDM), Jan Kurth, erwartet für 2025 «ein geringes Umsatzwachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich».

Im letzten Jahr waren es die Hersteller von Wohn-, Ess- und Schlafzimmermöbeln, die besonders unter der Zurückhaltung der Konsumenten litten. Der Umsatz lag 11,2 Prozent niedriger als 2023. Etwas geringere Einbußen gab es bei Küchenmöbeln (-6,5), Matratzen (-5) und Büro- und Ladenmöbeln (-4).

Die Situation hat einen spürbaren Einfluss auf die Beschäftigten. Die Anzahl der Mitarbeiter in der Möbelindustrie in Deutschland ist um 5,4 Prozent auf 71.231 gesunken. Die Anzahl der Betriebe mit mehr als 50 Beschäftigten hat sich um 3,8 Prozent auf 414 verringert. Laut einer Verbandsumfrage haben 44 Prozent der Unternehmen im ersten Quartal 2025 Kurzarbeit beantragt.

dpa