Viele Menschen kaufen nur zurückhaltend ein. Auch bei Schuhen wird gespart. Das trifft vor allem den stationären Fachhandel. Viele Unternehmen rechnen damit, dass die Umsätze 2025 erneut sinken.
Kunden haben «weniger Lust auf den Schuhkauf»
Die Menschen in Deutschland geben weniger Geld für Schuhe aus. Im vergangenen Jahr sanken die Umsätze des Schuhhandels nominal um 0,8 Prozent auf 11,62 Milliarden Euro. Das teilte der Handelsverband Textil Schuhe Lederwaren (BTE) anlässlich der Messe «Shoes» in Düsseldorf mit.
Im stationären Fachhandel gab es einen Rückgang von 1,5 Prozent. Das Minus fiel inflationsbereinigt sogar noch höher aus. Dagegen konnte der Online-Handel leicht zulegen.
Viele Händler sind pessimistisch in Bezug auf die Zukunft. Fast die Hälfte erwartet im Jahr 2025 Umsatzeinbußen von mindestens einem Prozent. Jedes dritte Unternehmen befürchtet sogar ein Minus von fünf Prozent oder mehr.
«Trotz Lohnsteigerungen haben die Verbraucherinnen und Verbraucher aufgrund weiterhin gestiegener Kosten für Wohnen, Gesundheit und Mobilität immer weniger Geld im Portemonnaie», sagte BTE-Hauptgeschäftsführer Rolf Pangels. Auch die geopolitischen Krisen und die allgemeine Unsicherheit über die eigene wirtschaftliche Zukunft mache «weniger Lust auf den Schuhkauf».
«Wir müssen mit unseren Produkten mehr Begehrlichkeit vermitteln»
Gemäß einer Umfrage des Verbandes gibt es neben der Kaufzurückhaltung auch viele andere Problemfelder. Die Schuhhändler beklagen zudem steigende bürokratische Vorschriften sowie hohe Kosten für Energie, Mieten und Gehälter.
Auch steigende Einkaufspreise und der unregulierte Wettbewerb bei Portalen wie Temu und Shein machen vielen zu schaffen. Pangels äußerte sich dennoch selbstkritisch: «Wir müssen mit unseren Produkten wieder mehr Begehrlichkeit und Freude vermitteln.»
Die deutsche Schuhindustrie hat im letzten Jahr ihren Gesamtumsatz nominal um 2,4 Prozent auf über 2,1 Milliarden Euro gesteigert. Im Inland gab es ein Plus von 4,5 Prozent, während im Ausland ein Rückgang von 6,6 Prozent verzeichnet wurde, wie der Bundesverband der Schuh- und Lederwarenindustrie (HDS/L) bekannt gab. Die Verbraucherpreise für Schuhe stiegen 2024 um etwa 5,5 Prozent und damit etwas weniger stark als im Vorjahr.