Subventionen und niedrige Produktionskosten in China schaffen aus Sicht deutscher Maschinenbauer unfaire Wettbewerbsbedingungen. Die Politik soll deshalb eingreifen, fordert ihr Branchenverband.
Maschinenbau will Hilfe gegen unfaire Konkurrenz aus China

Im harten Konkurrenzkampf mit chinesischen Unternehmen rufen die deutschen Maschinenbauer nach Unterstützung aus der Politik. Neben technologischem Fortschritt und niedrigeren Produktionskosten profitierten chinesische Unternehmen auch in erheblichem Umfang von Subventionen der dortigen Regierung, sagte der Präsident des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), Bertram Kawlath, in Frankfurt. Zudem lieferten sie Produkte nach Europa, die teils geltende technische Vorschriften missachteten. «China spielt nicht fair, und darauf muss die Politik reagieren», forderte Kawlath.
„Ein vereintes und wettbewerbsfähiges Europa sowie die Umsetzung gleicher Wettbewerbsbedingungen auf dem Binnenmarkt sind wichtig. Die exportorientierte Branche befürwortet Ausgleichszölle auf Importe aus Drittländern, die gegen die Antidumping- oder Antisubventionsregeln der EU verstoßen.“
Branche fordert stärkere Marktüberwachung
Europa müsse zudem seine Marktüberwachung stärken, fordert der VDMA. Regelverstöße gegen EU-Rechtsvorschriften sollten sanktioniert werden. Die betreffenden Hersteller sollten ihre Produkte zudem vor dem Export nach Europa durch eine Drittstelle zertifizieren lassen müssen. «Bei wiederholten Verstößen sollte dieser Export nach Europa grundsätzlich verboten werden», heißt es in dem Positionspapier des Verbandes.
Der VDMA betont weiterhin die Notwendigkeit, strategisch wichtige Technologien in Europa zu entwickeln, um Abhängigkeiten von China zu vermeiden. Dies könnte durch Kriterien in öffentlichen Ausschreibungen unterstützt werden, zum Beispiel hinsichtlich der Zuverlässigkeit der Lieferanten.
Exporte der Branche nach China geschrumpft
Der Druck des Wettbewerbs aus China spiegelte sich auch in den Exportzahlen für das erste Quartal wider: Von Januar bis März sank der Wert der deutschen Maschinenlieferungen nach China im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 12,2 Prozent auf 3,99 Milliarden Euro.