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Medien: Musk-Gruppe bietet für Kontrolle über OpenAI

Elon Musk liegt schon lange im Clinch mit dem ChatGPT-Entwickler OpenAI. Jetzt startet der Tech-Milliardär einen Versuch, OpenAI unter seine Kontrolle zu bringen.

Elon Musk führt schon länger eine Fehde gegen OpenAI-Chef Sam Altman. (Archivbild)
Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Laut einem Medienbericht hat eine Investorengruppe unter der Führung des Tech-Milliardärs Elon Musk ein Angebot in Höhe von fast 100 Milliarden Dollar vorgelegt, um die Kontrolle über den ChatGPT-Erfinder OpenAI zu übernehmen.

Die 97,4 Milliarden Dollar (rund 94,4 Mrd Euro) schwere Offerte sei am Montag dem Verwaltungsrat von OpenAI übermittelt worden, sagte ein Anwalt von Musk dem «Wall Street Journal». 

OpenAI-Chef Sam Altman reagierte spöttisch. «Nein, danke», schrieb er auf Musks Online-Plattform X. Aber man würde Musk Twitter für 9,74 Milliarden Dollar abkaufen, wenn er dies wolle. Der Tech-Milliardär hatte 2022 für den Kurznachrichtendienst Twitter, die Basis von X, rund 44 Milliarden Dollar bezahlt.

https://x.com/sama/status/1889059531625464090?mx=2

OpenAI hat sich außerdem nicht geäußert. Es wird erwartet, dass der Verwaltungsrat keinen Druck verspürt, sich mit dem Angebot auseinanderzusetzen.

Attacke auf Umbau von OpenAI 

OpenAI befindet sich derzeit in einem Prozess der Umstrukturierung, um sich in ein profitorientiertes Unternehmen zu verwandeln. Musk, der einst Mitbegründer von OpenAI war, kämpft bereits vor Gericht gegen das Start-up, um dies zu verhindern. Dort behauptet er unter anderem, dass er bei seinem Ausscheiden betrogen wurde.

Die Investorengruppe bietet für die Nonprofit-Organisation, die bisher OpenAI kontrolliert. Ursprünglich wurde als Ziel von OpenAI ausgegeben, Künstliche Intelligenz zum Wohle der Menschheit zu entwickeln. Altman hatte 2019 auch eine auf Profit ausgerichtete Tochterfirma gegründet, um Geld von Investoren wie Microsoft einzusammeln. Nun soll OpenAI insgesamt als Unternehmen auf Gewinn ausgerichtet werden. Einige frühere Mitarbeiter warnen, dass dieser Schritt die Risiken bei der KI-Entwicklung verstärken könne.

OpenAI führt derzeit Gespräche mit Investoren wie Microsoft darüber, welchen Anteil an dem profitorientierten Unternehmen sie erhalten. Microsoft hatte Milliarden in OpenAI investiert, was dem Start-up den Zugang zu umfangreichen Computerressourcen ermöglichte. Im Gegenzug erhielt Microsoft Zugang zur KI-Technologie von OpenAI und integrierte sie in seine Softwareprodukte.

Musk-Anwalt: Werden Gegenofferten überbieten

Neben Musks eigener KI-Firma xAI beteiligen sich an dem Angebot dem «Wall Street Journal» zufolge mehrere Finanzinvestoren. Musks Anwalt sagte der Zeitung, die Gruppe sei bereit, jedes konkurrierende Gebot zu übertreffen. 

OpenAI war zuletzt laut Medienberichten auch in Gesprächen mit Investoren über eine neue Finanzierungsrunde mit einem Volumen von bis zu 40 Milliarden Dollar. Dabei strebe OpenAI eine Gesamtbewertung von 300 Milliarden Dollar an, schrieb das «Wall Street Journal». Der japanische Technologiekonzern Softbank wolle zwischen 15 und 25 Milliarden Dollar investieren. 

Softbank ist auch ein Partner von OpenAI bei dem von Donald Trump vorgestellten Projekt Stargate zum Aufbau von KI-Rechenzentren in den USA. Der Ankündigung zufolge wollen sie bis zu 500 Milliarden Dollar investieren. Musk, der zu einem engen Vertrauten Trumps wurde, behauptete später, OpenAI und Softbank hätten gar nicht so viel Geld.

Der KI-Chatbot ChatGPT hat vor etwa zwei Jahren einen Hype um Künstliche Intelligenz ausgelöst – mit Erwartungen, die von schier unbegrenzten Möglichkeiten im Digitalen bis hin zur Angst vor einem Auslöschen der Menschheit reichen.

dpa