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Deutsche Autozulieferer zögern mit Investitionen

75% planen Investitionen zu verschieben, verlagern oder streichen. Fast 30% denken über Verlagerung ins Ausland nach. Sorge wegen US-Zollpolitik.

Die deutsche Zulieferindustrie ist bei Investitionen zunehmend zurückhaltend. (Archivbild)
Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa

Die deutschen Autozulieferer halten sich aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen mit Investitionen zunehmend zurück. Laut einer Umfrage des Verbands der Automobilindustrie (VDA) planen rund 75 Prozent der Unternehmen, Investitionen hierzulande zu verschieben, zu verlagern oder ganz zu streichen. Dies entspricht einem Anstieg um sechs Prozentpunkte im Vergleich zu einer Umfrage im Oktober des letzten Jahres.

Fast 30 Prozent denken demnach über eine Verlagerung ins Ausland nach. «Die Aussichten für den deutschen und europäischen Automobilmarkt machen vor allem Erweiterungsinvestitionen nicht erforderlich, das Marktwachstum findet andernorts statt», teilte der VDA mit. Weitere 14 Prozent planen der Umfrage zufolge, Investitionen ganz zu streichen.

Große Sorge vor US-Zöllen

Knapp 60 Prozent der Unternehmen nannten hohe Arbeitskosten als zentrale Belastung. Viele sind weiterhin von hohen Energiepreisen betroffen. Zusätzlich spielt die niedrige Absatzerwartung für den deutschen und europäischen Automarkt für mehr als die Hälfte der Firmen eine Rolle bei ihren Investitionsplanungen.

Sorge bereitet der Industrie auch die US-Zollpolitik unter Präsident Donald Trump. «86 Prozent der befragten Unternehmen gehen davon aus, dass die Zölle der USA gegen zahlreiche Staaten und Regionen auch sie betreffen werden», hieß es. Der VDA betonte erneut die Notwendigkeit von weniger Bürokratie und niedrigeren Unternehmenssteuern in Deutschland. «Wir brauchen ein ambitioniertes Programm für Standortattraktivität und Wettbewerbsfähigkeit mit konkreten Reformen», teilte VDA-Präsidentin Hildegard Müller mit. 

Der Verband hat zwischen dem 11. und 26. Februar etwa 150 Automobilzulieferer und mittelständische Hersteller von Anhängern, Aufbauten und Bussen befragt.

dpa